10.12.2012

Die Zukunft Israels ist gesichert


Alle Versuche, den Staat Israel auszulöschen, sind bis heute gescheitert. Alle Hasstiraden gegen den jüdischen Staat haben ihn nicht ins Wanken gebracht. Alle politischen Intrigen führten nicht zum gewünschten Ziel. Sogar die Unfähigkeit eigener Politiker hat Israels Existenz nie ernsthaft in Gefahr gebracht. Im Gegenteil, der jüdische Staat steht heute besser da als viele andere Nationen. Welche verborgene Kraft steckt hinter dem «Wunder Israel»?

- Die Existenz Israels spricht für die Existenz eines lebendigen Gottes.

- Das Dasein Israels spricht für die Macht und Wahrheit des Wortes Gottes.

- Die Sicherheit Israels spricht für die Zuverlässigkeit des Bundes des Herrn mit Seinem Volk (vgl. Hes 36,36).

An dieser Stelle sollen acht neutestamentliche Aussagen aufgeführt werden, die die Zukunft Israels garantieren. Warum neutestamentliche Bibelstellen? Weil die Stimmen in christlichen Kreisen lauter werden, Israel habe neutestamentlich betrachtet keine Zukunft.

1. Der Messias wird dort willkommen geheissen werden, wo Er einst abgelehnt wurde. «Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch verwüstet gelassen werden; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: ‹Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!›» (Mt 23,37-39).

Jesus zitierte den messianischen Psalm 118 und sprach diese Worte vor den Toren Jerusalems. Es liegt auf der Hand, dass der Herr, der in Jerusalem verworfen wurde, auch dort empfangen wird als der Gesegnete, «welcher kommt im Namen des Herrn». Das jüdische Volk wird diesen Willkommensgruss nicht in New York oder in Sankt Petersburg ausrufen, sondern in Jerusalem.

In Vers 26 des Psalms wird das erwähnt, was Jesus über Jerusalem sagte: «Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn! Wir segnen euch vom Haus des Herrn aus. Der Herr ist Gott, er hat uns Licht gegeben. Bindet das Festopfer mit Stricken an die Hörner des Altars! Du bist mein Gott, ich will dich preisen! Mein Gott, ich will dich erheben! Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, ja, seine Gnade währt ewiglich!» (V 26-29). Jesus erklärte am Ende Seines Lebens also, dass Israel die Psalmaussage «Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!» zukünftig noch erfüllen würde. Damit unterstreicht Psalm 118 die sichere Zukunft Israels; so heisst es unter anderem in Vers 17: «Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten des Herrn verkünden.»

In der letzten Zeit, wenn Jesus zurückkommt, wird ein Überrest Israels da sein, der Ihn empfängt. Diese Juden werden Licht bekommen, das heisst, dass ihnen die Decke weggenommen wird (vgl. 2.Kor 3,16). Zu jener Zeit werden sie den Herrn (Messias) als ihren Gott erkennen und anerkennen (vgl. Ps 118,14-21).

2. Jesu Wiederkunft findet im jüdischen Land statt. «Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen in dem Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und grosser Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende» (Mt 24,30-31).

Wenn der Herr wiederkommt, werden «wehklagen alle Stämme des Landes», was darauf schliessen lässt, dass Er nach Israel zurückkommt. Demnach muss ein jüdisches Volk im jüdischen Land wohnen. Auf das Wehklagen im jüdischen Land machen zwei weitere Bibelstellen aufmerksam:

a) Sacharja 12,10-12: «Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgiessen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen Sohn, und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen. An jenem Tag wird es eine grosse Klage geben in Jerusalem, wie die Klage in Hadad-Rimmon war in der Ebene von Megiddo. Und das Land wird klagen, jedes Geschlecht für sich …»

b) Offenbarung 1,7: «Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben; und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.» Die alte Elberfelder- Bibel übersetzt: «Alle Stämme des Landes».

3. Der Thron der Herrlichkeit in Jerusalem. «Wenn aber der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen» (Mt 25,31). Mit diesem «Thron der Herrlichkeit» ist nicht der himmlische Thron gemeint. Der Thron der Herrlichkeit des jüdischen Messias wird in Jerusalem stehen, weil der Text sich auf das Kommen Jesu bezieht. Und Er kommt dorthin, wo Er schon einmal war, nach Israel! Jerusalem ist nämlich der Schemel Seiner Füsse, vor dem sich die Feinde Gottes beugen müssen (Ps 110,1; Klgl 2,1; 1.Chr 28,2). Kein Wunder, richtet sich die Wut Satans auf diese Stadt.

Die Verheissung Gottes an David erfüllt sich in Seinem Nachkommen, dem Messias, dessen Thron auf ewig in Jerusalem befestigt wird (1.Chr 17,11-14). Des Weiteren sieht Daniel das zukünftige Kommen des Messias in den Wolken und schreibt darüber: «Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen» (Dan 7,13-14).

4. Der Herr kommt an den Ort zurück, wo Er gen Himmel gefahren ist. «Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weisser Kleidung bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen! Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heisst, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt» (Apg 1,10-12).

Wir wissen aufgrund von Sacharja 14,4-5, dass der Herr auf den Ölberg zurückkommen wird. Bei Seiner Wiederkunft werden die zwölf Stämme Israel den Sohn des Menschen dort kommen sehen, wo Er gen Himmel gefahren ist. Da der Herr vom Ölberg in den Himmel gegangen ist, wird Er zwangsläufig dorthin zurückkehren, worauf die Engel in der Apostelgeschichte deutlich anspielen. Der Ölberg aber liegt nahe bei Jerusalem.

– Jesus Christus fuhr vom Ölberg in den Himmel, genauso wird Er vom Himmel auf den Ölberg zurückkehren.

– Der Herr fuhr sichtbar gen Himmel, genauso wird Er sichtbar am Himmel wiederkommen.

– Engel waren bei Jesu Himmelfahrt zugegen, genauso werden Engel Ihn bei Seiner Wiederkunft begleiten.

– Ein gläubiger Überrest Israels, dargestellt durch die Jünger, war bei der Himmelfahrt gegenwärtig, genauso wird ein gläubiger Überrest Israels den Herrn bei Seiner Wiederkunft empfangen.

– Jesus Christus fuhr als Gott und Mensch gen Himmel, genauso wird Er als Gott und Mensch wiederkommen.

– Wolken nahmen den Herrn Jesus bei Seiner Himmelfahrt auf, genauso wird Er auch mit den Wolken des Himmels wiederkommen.

5. Der Herr kommt nach Zion zurück. «Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist; und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: ‹Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden, und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde›. Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auserwählung aber Geliebte um der Väter willen. Denn Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn nicht reuen» (Röm 11,25-29).

Der Ort «Zion» lässt sich geografisch auf kein anderes Gebiet der Welt legen als nur auf Israel. – Wenn die Vollzahl der Heiden in den Leib der Gemeinde eingegangen ist, wird sie von der Erde entrückt. Danach wird der Herr nach Zion zurückkehren, Israel retten, den Neuen Bund mit ihm aufrichten und seine Sünden wegnehmen. Da dies bis heute noch nicht geschehen ist, erwarten wir in der lebendigen Hoffnung die baldige Erfüllung dieser Aussagen.

Wenn der Bund Gottes mit Abraham gemäss Galater 3,17 nicht ungültig gemacht werden kann, heisst das gleichzeitig, dass er sich zukünftig noch erfüllen muss. Da sich der Bund Gottes mit Abraham aber auf das irdische Volk und Land Israel bezieht (1.Mo 15; 17), wird er sich zwangsläufig auch dort erfüllen.

Auch das prophetische Buch der Offenbarung macht darauf aufmerksam, dass der Herr nach Zion zurückkehrt: «Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die trugen den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben» (Offb 14,1). Dass mit dieser Aussage nicht das himmlische, sondern vielmehr das irdische Zion in Israel gemeint ist, geht aus der Tatsache hervor, dass Johannes zweimal in diesem Kapitel betont, eine Stimme aus dem Himmel zu hören (V 2.13). Wenn Johannes eine Stimme aus dem Himmel hört, bedeutet das, dass er sich nicht im Himmel, sondern auf der Erde befindet. Demnach sieht er die Wiederkunft Jesu auf dem irdischen Berg Zion. Später, ab Vers 14, schildert Johannes, dass er den Herrn auf einer Wolke kommen sieht, um die Erde zu richten, was ebenso deutlich macht, dass der Herr das irdische Zion meint, wohin Er zurückkehrt.

«Und es werden Befreier auf den Berg Zion hinaufziehen, um das Gebirge Esaus zu richten. Und die Königsherrschaft wird dem Herrn gehören!» (Obd 21).

6. Die zerfallene Hütte Davids wird wieder aufgebaut. «Simon hat erzählt, wie Gott zuerst sein Augenmerk darauf richtete, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen anzunehmen. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: ‹Nach diesem will ich zurückkehren und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten, damit die übrig Gebliebenen der Menschen den Herrn suchen, und alle Heiden, über die mein Name ausgerufen worden ist, spricht der Herr, der all dies tut›» (Apg 15,14-17).

Das hier von Jakobus am Anfang erwähnte Volk ist die Gemeinde, die aus den Nationen entstanden ist (1.Petr 2,9- 10). Nach dem Gemeindezeitalter wird der Herr zurückkehren, um die zerfallene Hütte Davids wieder aufzubauen, was sich auf die messianische Herrschaft im Tausendjährigen Reich bezieht. Jakobus zitiert hier die Prophezeiung aus Amos 9,11-12.

Gott hat mit dem Haus Davids einen ewigen Bund aufgerichtet, der in dem Messias gipfelt (Ps 89; 1.Chr 17,10-14). Im Jahr 70. n.Chr. wurde das «Haus Davids» infolge der Ablehnung des Messias zerstört und an dessen Stelle das Haus der Gemeinde gesetzt (Eph 2,19-22). Doch dies nur solange, bis das Haus der Gemeinde vollendet ist. «Nach diesem» kommt der Herr zurück, richtet die zerfallene Hütte Davids wieder auf und setzt Israel im messianischen Reich zum Segen für alle Völker (Sach 8,20-23).

7. Die zukünftige Bekehrung Israels. «Doch bis zum heutigen Tag liegt die Decke auf ihrem Herzen, sooft Mose gelesen wird. Sobald es sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen» (2.Kor 3,15-16).

Diese Aussage des Apostels Paulus spielt auf die zukünftige Bekehrung des jüdischen Überrestes an. Es wird einst ein Israel geben, das sich bekehrt und infolgedessen geistlich sehend wird. Dies wird bei der Rückkehr des Herrn zur Aufrichtung des messianischen Reichs geschehen. An dem Tag wird auch die Decke aller Nationen hinweggetan werden: «Und er wird auf diesem Berg die Schleierhülle wegnehmen, die alle Völker verhüllt, und die Decke, womit alle Nationen bedeckt sind. Er wird den Tod auf ewig verschlingen. Und Gott, der Herr, wird die Tränen abwischen von allen Angesichtern und die Schmach seines Volkes hinwegnehmen von der ganzen Erde. Ja, der Herr hat es gesprochen. Und an jenem Tag wird man sagen: Seht, das ist unser Gott, auf den wir gehofft haben, dass er uns rette; das ist der Herr, auf den wir hofften; nun lasst uns frohlocken und fröhlich sein in seiner Rettung!» (Jes 25,7-9).

8. Das Israel Gottes. «Über alle, die nach dieser Regel wandeln, komme Frieden und Erbarmen, und über das Israel Gottes!» (Gal 6,16). Obwohl gerade Paulus der Apostel der Nationen ist und obwohl er selbst ausdrücklich lehrt, dass die Gemeinde aus Juden und Heiden besteht (Röm 10,12; Eph 2,11-18), erwähnt er hier separat von der Gemeinde ein Israel Gottes. Dass er mit diesem «Israel Gottes» nicht die Gemeinde meint, macht die gesonderte Erwähnung «Israel Gottes» deutlich, das er durch das Bindewort «und» von «über alle» trennt.

– Der Ausdruck «Über alle, die nach dieser Regel wandeln» bezeichnet die ganze Gemeinde Jesu, bestehend aus Juden und Heiden.

– Die Formulierung «und über das Israel Gottes» bezieht sich besonders auf den gläubigen Überrest Israels (der jüdische Teil innerhalb der Gemeinde). Der ganze Überrest Israels wird sich zukünftig, nach dem Gemeindezeitalter, ganz bekehren und in Christus zu einer neuen Schöpfung werden (Gal 6,15).

Diese herausgegriffenen acht neutestamentlichen Aussagen garantieren, dass Israels Zukunft gesichert ist. Wir wissen aufgrund des Wortes Gottes, dass dem jüdischen Volk noch allerhand Schweres bevorsteht, doch untergehen wird es nicht. Auch wenn sich die Feinde noch so darauf konzentrieren, Israel zu vernichten, werden sie letztlich an Dem scheitern, in dem alle Verheissungen das Ja und das Amen Gottes sind (2.Kor 1,20).

Von Norbert Lieth