03.10.2012

1. Timotheus 6,15-16: Der den Ausgang aller Heilsgeschichte in Händen hält

Im 1. Timotheusbrief zeigt der Apostel Paulus auf, «wie man sich verhalten soll im Hause Gottes, welches die Versammlung des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit». Lesen Sie hier Teil 24.

Paulus erklärt, dass Timotheus «das Gebot unbefleckt und untadelig» bewahren soll «bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus, welche zu seiner Zeit zeigen wird der Glückselige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen» (1.Tim 6,14-16).

Mit diesen Ausführungen beschreibt der Apostel nun Den, der den Ausgang aller Heils- und Weltgeschichte in Händen hält und zu Ende führt. Das ist das höchste Ziel bzw. die Vollendung, der wir entgegenstreben, auf die wir mit unserer Einstellung, unserem ganzen Leben und unserem Dienst ausgerichtet sein sollen. Wir sollen immer das Endziel vor Augen haben. Daher kommt es nicht von ungefähr, dass diese Aussagen mit denjenigen in der Offenbarung übereinstimmen.

«Welche zu seiner Zeit …», das ist der Zeitpunkt der Wiederkunft des Herrn Jesus, der nur Gott bekannt ist und worüber der Herr sagte: «Habt Acht, wacht und betet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist» (Mk 13,33). «Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat» (Apg 1,7). Das ist auch die Zeit, mit der die Offenbarung eröffnet wird: «Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, um seinen Knechten zu zeigen, was rasch geschehen soll; und er hat sie bekannt gemacht und durch seinen Engel seinem Knecht Johannes gesandt, der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat und alles, was er sah. Glückselig ist, der die Worte der Weissagung liest, und die sie hören und bewahren, was darin geschrieben steht! Denn die Zeit ist nahe» (Offb 1,1-3). «Und er sprach zu mir: Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht; denn die Zeit ist nahe!» (Offb 22,10).

Gleichzeitig verdeutlicht uns der Hinweis des Paulus (1.Tim 6,15) auf die göttliche Festlegung der Zeit zur Wiederkunft Jesu, dass die Weltereignisse nicht vom Zufall gesteuert werden, nicht sich selbst überlassen sind, sondern beständig unter der Kontrolle des Allmächtigen stehen: «Weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat und den er für alle beglaubigte, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat» (Apg 17,31).

Was bedeutet «der Glückselige» (1.Tim 6,15)? Gott ist in sich selbst vollkommen glückselig. Er bedarf eigentlich niemanden und nichts, Er besitzt alles vollkommen in sich selbst. Das Wort bedeutet: «völlige Zufriedenheit besitzend», «völlige Unabhängigkeit». Er hätte uns also überhaupt nicht nötig. Und doch liebt Er uns und will uns durch das Evangelium für sich gewinnen. Gott wird mit uns nicht glückseliger, aber wir werden in Seine Glückseligkeit hineingenommen! Jeder, der an Ihn glaubt, wird in den göttlichen Frieden einbezogen und glückselig. In diesem Zusammenhang ist die folgende Feststellung von Wolfgang Schuler sehr interessant: «Die genaue Bedeutung des Namens Jeschua im Hebräischen ist eine siebenfältige, sozusagen wie ein siebenarmiger Leuchter. Er setzt sich zusammen aus Je- und -schua. Je- steht für JHWH beziehungsweise für Jahwe, der heiligste Name Gottes, der Mose aus dem brennenden Dornbusch geoffenbart wurde (vgl. 2.Mose 3,14- 15). Die Silbe -schua heisst ‹hilft, heilt, rettet, erlöst, befreit, macht glücklich, macht selig (d.h. ewig glücklich)›. Der Name Jesus heisst also wörtlich: ‹JHWH (Gott) hilft, heilt, rettet, erlöst, befreit, macht glücklich, macht selig, also ewig glücklich.› All diese sieben Aufgaben (die Zahl heiliger Vollkommenheit) sind in dem einen Namen zusammengefasst, und genau dafür steht Jesus, der Sohn Gottes.»

Gott, «der Glückselige», ist auch der «allein Gewaltige» (1.Tim 6,15). Er sitzt im Regiment und alle irdischen Machthaber und Weltreiche sind Ihm unterworfen. Alles muss an Ihm vorbei, und alles, was geschieht, geschieht nur, weil Er es zulässt. Dabei muss alles der Wiederkunft Jesu und der Wiederherstellung aller Dinge dienen: «… den der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat» (Apg 3,21).

Die dann folgende Aussage ist diesbezüglich sehr eindrücklich: Er ist der «König der Könige und der Herr der Herrschenden» (1.Tim 6,15). Das heisst, dass Gott der König der Regierenden ist, der Herr derer, die herrschen. Das gibt uns eine erstaunliche und vollkommene Sicherheit, Gelassenheit und Ruhe. Die «ewige Macht» gehört Ihm und darum gehört Ihm allein auch alle Ehre und Ehrfurcht.

Diese göttlichen Titel trägt auch der Herr Jesus: «… von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen aus den Toten und dem Fürsten über die Könige der Erde. Ihm, der uns geliebt hat und uns von unseren Sünden gewaschen hat durch sein Blut» (Offb 1,5). «Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen – denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige –, und mit ihm sind die Berufenen, Auserwählten und Gläubigen» (Offb 17,14). «Und er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: ‹König der Könige und Herr der Herren›» (Offb 19,16).

Diese Übereinstimmung ist ein deutlicher Hinweis auf die Göttlichkeit des Herrn Jesus. Das gilt ebenso für die nachfolgenden Worte in 1. Timotheus 6,16: «… der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.»

Mit dieser göttlichen Ehre wird sowohl der Sohn bzw. das Lamm als auch der Vater bedacht. Doch der Vater und der Sohn sind eins (Joh 1,18; 17,11.21.22).

«Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Ruhm und Lob! Und jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde ist, und was auf dem Meer ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!» (Offb 5,12-13).

Nur Gott allein ist in und durch sich selbst unsterblich. Alle anderen «Gottheiten» müssen sterben. Gott ist die Quelle des Lebens, die nie versiegt, und Er schenkt die Unsterblichkeit jedem, der an Ihn glaubt. Daher kann es nur in Ihm Erfüllung und vollkommenes Leben geben. Gott wohnt in einem unzugänglichen Licht. Doch werden diejenigen, die durch Jesus Christus errettet sind, Ihn sehen, durch Ihn erleuchtet und in Seiner Gemeinschaft leben. Denn in Seinem Licht (Jesus) sehen wir das Licht (Ps 36,10). «Sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein. Und es wird dort keine Nacht mehr geben, und sie bedürfen nicht eines Leuchters, noch des Lichtes der Sonne, denn Gott, der Herr, erleuchtet sie; und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit» (Offb 22,4-5).

Denken wir an das Licht bei der Bekehrung des Paulus (Apg 9), an das Licht, das Jesus auf dem Berg der Verklärung umhüllte (Mt 17) oder an Bibelstellen wie Johannes 1,4.9 und 1. Johannes 1,5. Eigentlich ist Gott unnahbar. Er wohnt in einem «unzugänglichen Licht …», Er ist der, «den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann». Hier sehen wir, wie alles durchdringend die Erlösung Jesu ist, die Er für uns erkauft hat.

«Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist» (1.Joh 3,2). «Jetzt aber, in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut des Christus» (Eph 2,13).

Weil Er der Wiederkommende ist, weil Er der allein Gewaltige ist, weil Er der König über alle Könige ist, weil Er der Herr der Herrschenden ist, weil Er der allein Unsterbliche ist, weil Er die ewige Macht besitzt, lohnt es sich, an Ihn zu glauben, mit Ihm zu gehen, an Seinen Geboten festzuhalten und das Bekenntnis mutig aufrechtzuerhalten.

Von Norbert Lieth