Die ersten beiden Kapitel
der Bibel beginnen mit den Worten: «Im Anfang schuf Gott die Himmel
und die Erde» (1.Mo 1,1), und beschreiben, wie Gott das Universum
kreierte. Mittelpunkt war der Garten Eden mit dem «Baum des Lebens» (1.Mo
2,9), wo Gott selbst direkte Gemeinschaft mit den von Ihm erschaffenen Menschen
hatte (vgl. 1.Mo 3,8). Das war im wahrsten Sinne des Wortes das Paradies auf
Erden. – Das war der Anfang.
Was wird das Ende
sein? Die letzten beiden Kapitel der Bibel beginnen mit den
Worten: «Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde» (Offb
21,1), und beschreiben, wie Gott ein neues Universum kreieren wird. Dann wird das
neue Jerusalem mit dem «Baum des Lebens» (Offb 22,2) Mittelpunkt
sein, wo Gott selbst direkte Gemeinschaft mit den von Ihm erlösten Menschen
haben wird (Offb 21,3-4). Das wird im wahrsten Sinne des Wortes das Paradies
auf Erden sein.
Die Bibel beginnt mit
dem Paradies. Die Bibel endet mit dem Paradies. Die Bibel beginnt mit der
Schöpfung des Himmels und der Erde. Die Bibel endet mit der Schöpfung eines
neuen Himmels und einer neuen Erde.
Schon im dritten
Kapitel der Bibel lesen wir, dass das Paradies verloren ging, weil der erste
Mensch, Adam, sündigte. Durch ihn wurde die Menschheit vom Paradies, vom Baum
des Lebens und von der direkten Gemeinschaft mit Gott ausgeschlossen (1.Mo 3;
Röm 5,12-21). Doch im viert- und drittletzten Kapitel der Bibel sehen wir, wie
der letzte Mensch, Jesus Christus, die Sünder und den Verursacher der Sünde
richten und das Paradies wiederherstellen wird. Durch Ihn kann die Menschheit
wieder Zugang zum Paradies, zum Baum des Lebens und zur direkten Gemeinschaft
mit Gott erhalten (Offb 19-20; Röm 5,12-21).
Seit dem Sündenfall
steht die Schöpfung unter einem Fluch (1.Mo 3,17). Der Apostel Paulus
offenbart, dass die heutige Schöpfung «sehnlich harrt» und auf «die
Offenbarung der Söhne Gottes» wartet (Röm 8,19). Er stellt fest, «dass
die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Geburtswehen liegt bis
jetzt» (Röm 8,22). Die verfluchte Schöpfung wartet sehnsüchtig darauf, dass
sie endlich vom verderblichen Einfluss der Sünde befreit und von den Söhnen
Gottes beherrscht wird (Röm 8,20-21). Sie liegt in Geburtswehen und wartet auf
ihre Wiedergeburt, «wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der
Herrlichkeit sitzen wird» (Mt 19,28). Sie wartet auf den Zeitpunkt, wenn «der
Gott des Himmels ein Königreich aufrichten (wird), das in
Ewigkeit nicht zerstört und dessen Herrschaft keinem anderen Volk
überlassen werden wird» (Dan 2,44). Die endgültige Erfüllung dieser Sehnsucht
finden wir in den letzten beiden Kapiteln der Bibel beschrieben.
Eine neue Schöpfung. Der
Apostel Petrus erklärt: «Wir erwarten aber nach seiner Verheissung
neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt» (2.Petr
3,13). Unser Ziel ist nicht nur der gegenwärtige Himmel, wohin wir eingehen
werden, wenn wir sterben (vgl. Phil 1,23), sondern ein neues Universum. Die
entsprechende Verheissung finden wir im Alten Testament, wo der Herr durch den
Propheten Jesaja verspricht: «Denn siehe, ich schaffe einen neuen
Himmel und eine neue Erde; und an die früheren wird man sich nicht mehr
erinnern, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen» (Jes 65,17).
Das ist es, worauf
die sehnlich harrende Schöpfung wartet. Die Erfüllung dieser Verheissung wird
offenbar so grossartig sein, dass man sich, wenn sie eintrifft, an das Frühere «nicht
mehr erinnern» wird und es «nicht mehr in den Sinn kommen»
wird. Darum kann Paulus sagen – unabhängig von den schlimmstmöglichen
Situationen, in die ein Mensch heute geraten kann – «dass die Leiden der
Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit,
die an uns offenbart werden soll» (Röm 8,18).
Als dem Apostel
Johannes in der Offenbarung diese kommende Herrlichkeit des neuen Himmels und
der neuen Erde gezeigt wurde, scheint er so überwältigt gewesen zu sein, dass
Gott selbst ihn an seinen Auftrag erinnern musste: «Schreibe, denn
diese Worte sind gewiss und wahrhaftig» (Offb 21,5). Nach Abschluss der
Vision über das neue Universum bestätigte Gott dasselbe noch einmal: «Diese
Worte sind gewiss und wahrhaftig» (Offb 22,6). Zweimal betonte der
Allmächtige: «Ich meine, was Ich sage. Ich halte Meine Versprechen. Der neue
Himmel und die neue Erde werden ganz gewiss so kommen, wie Ich es offenbart
habe.»
So, wie Gott am Anfang
der Zeit das Universum schuf, so wird Er am Ende der Zeit ein neues Universum
kreieren. So, wie die «damalige Welt» bei der Sintflut durch Wasser
vernichtet wurde, werden «die jetzigen Himmel aber und die Erde» durch
Feuer vernichtet werden, wie der Apostel Petrus erklärt (2.Petr 3,6.7.10.11-12).
Und wie Phönix aus der Asche, wird dann aus diesem mit Feuer verbrannten
Universum ein neues Universum auferstehen. Das ist die zukünftige Herrlichkeit,
die wir erwarten. Das ist das Paradies, nach dem wir uns sehnen.
Die Schönheit der
alten Schöpfung, die wir heute geniessen, wird in der neuen Schöpfung noch
herrlicher sein. Wir – und mit uns die gesamte alte Schöpfung – erwarten das
Paradies; und zwar nicht nur in wiederhergestellter, sondern in einer neuen,
besseren Form. Randy Alcorn drückt es sinngemäss so aus: Der Garten Eden steht
für die Abwesenheit des Fluches, die neue Erde wird für die Gegenwart aller
Segnungen stehen.
Die ewige
Herrlichkeit wird unvorstellbar herrlich sein. Das Neue, das Gott schaffen
wird, wird nicht langweiliger, öder oder einfallsloser sein als das jetzige Universum.
Es wird noch grandioser sein. Wenn Gott etwas Neues macht, dann ist es besser,
viel besser. Der Neue Bund ist besser als der Alte Bund. Das neue Universum ist
besser als das alte Universum. Ja, die neue Erde der neuen Schöpfung wird
aufregender, abwechslungsreicher, schöner, malerischer, prächtiger, herrlicher,
grossartiger und spannender als die Erde sein, die wir jetzt kennen!
Ein neues Zentrum.
Obgleich Gott stets souveräner Herr über alles ist, so wird momentan doch dem
Teufel die Herrschaft über die gefallene Erde gewährt (vgl. Mt 4,8; Eph 6,12).
Die Welt tanzt nach seiner Pfeife (Eph 2,2). Das wird sich ändern! Jesus
Christus, der «König der Könige und Herr der Herren», wird in grosser
Macht und Herrlichkeit Seinen Fuss auf diese (alte) Erde setzen (Offb 19,16).
Er wird die Herrschaft antreten und den Satan und seine Dämonen für tausend
Jahre binden lassen (Offb 20,2-3). Während dieser Zeit wird Jesus Christus als
der König der Juden auf dieser Erde in Israel regieren, wie es Mose und die
Propheten versprochen haben (vgl. 5.Mo 30,1-10; Jes 2,1-5). So sah es zum
Beispiel der alttestamentliche Prophet Daniel voraus: «Und ihm wurde
Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften
und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft,
die nicht vergehen wird, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört
werden wird» (Dan 7,14; vgl. Dan 2,44). Es ist der Beginn der Wiedergeburt,
«wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen
wird» (Mt 19,28). Die seufzende Schöpfung bekommt das, worauf sie
sehnlich harrend gewartet hat – aber nur zum Teil. Denn die Sünde ist immer
noch da, trotz der Herrschaft von Jesus Christus und der Abwesenheit Satans und
seiner Finsternismächte; die Menschen müssen immer noch sterben (vgl. Jes
65,20). Die verheerende Kraft der Sünde zeigt sich, wenn Satan nach tausend Jahren
losgelassen wird und viele aus den Nationen, «deren Zahl wie der Sand des
Meeres ist», zu einer letzten Rebellion verführen wird (Offb
20,7-8). Doch Gott wird die Rebellen mit Feuer aus dem Himmel verzehren (Offb
20,9).
Daraufhin kommt es
zum Endgericht vor dem grossen weissen Thron Gottes. Dann wird Jesus Christus
alle rebellische «Herrschaft und alle Gewalt und Macht» endgültig weggetan
haben (1.Kor 15,24). Der Teufel, seine Dämonen und alle Feinde Gottes werden in
den «Schwefelsee geworfen (…) und sie werden Tag und Nacht
gepeinigt von Ewigkeit zu Ewigkeit» (Offb 20,10; vgl. V 11-15). Und «als
letzter Feind wird der Tod weggetan» (1.Kor 15,26). Nun ist alles den
Füssen Jesu unterworfen (1.Kor 15,27). Jedes Knie «der Himmlischen und
Irdischen und Unterirdischen» hat sich beugen müssen, und jede Zunge
hat bekennen müssen, «dass Jesus Christus Herr ist, zur
Verherrlichung Gottes, des Vaters» (Phil 2,10-11). Damit ist das Ende
gekommen, an dem der Herr Jesus «das Reich dem Gott und Vater
übergibt» (1.Kor 15,24), um zusammen mit Ihm in der Ewigkeit und für alle
Ewigkeit zu regieren. Und nun schafft Gott der Vater einen neuen Himmel und
eine neue Erde, «in denen Gerechtigkeit wohnt»: ein neues Universum
ohne Sünde, ohne Teufel, ohne Dämonen. Die Wiedergeburt ist vollendet, die
Geburtswehen der alten Schöpfung sind endgültig vorbei.
Das mit Feuer
geläuterte alte Universum gebiert gleichsam ein neues, von Sünde gereinigtes
Universum. Das sehnlich harrende Warten der alten Schöpfung ist vollkommen
erfüllt. Nun ist alles Gott unterworfen, «damit Gott alles in allem sei» (1.Kor
15,28). Das Königtum, «das nie zerstört werden wird» und das auf der
sündigen Erde im Tausendjährigen Reich begonnen hat, hat nun in der sündlosen
Ewigkeit seinen ultimativen Zustand erreicht (vgl. Dan 2,44).
Dieses ewige
Königreich des Himmels im neuen Universum wird ein alles überragendes Zentrum
haben: Es ist «der Herr, Gott, der Allmächtige, (…) und das
Lamm» (Offb 21,22). Der Apostel Johannes gibt dazu eine der herrlichsten Beschreibungen
in der Bibel überhaupt: «Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem,
aus dem Himmel herabkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren
Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Thron
sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen
wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei
ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen,
und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz
wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen» (Offb 21,2-4).
Das neue Universum
wird dadurch gekennzeichnet sein, dass Gott bei den Menschen leben wird (Offb
21,3-4). Sie werden sogar «sein Angesicht sehen» (Offb 22,4; vgl. 1.Joh
3,2). So wie Gott mit Adam und Eva durch den Garten Eden wandelte, so werden
die Menschen auf der neuen Erde mit Gott leben und wandeln können! Gott wird in
der neuen, vom Himmel herabkommenden Metropole des neuen Universums Seinen
Thron der Herrlichkeit haben. Diese Hauptstadt der neuen Erde wird auch «die
Braut, die Frau des Lammes» genannt oder «die heilige Stadt,
Jerusalem» (Offb 21,9.10). Es ist wahrscheinlich das Haus des Vaters, in
dem «viele Wohnungen» sind (Joh 14,2). Somit ist es der Wohnort Gottes, das
himmlische Zion (vgl. Hebr 12,22), das auf die neue Erde herabkommt (Offb 21,2.10).
Im neuen Universum wird der Himmel buchstäblich auf Erden sein.
Immer wieder wird in
Offenbarung 21-22 das Lamm, Jesus, erwähnt. Ihm gehört das neue Jerusalem (Offb
21,9), Er ist mit Gott dem Vater der Tempel der Stadt (21,22). Er sitzt mit dem
Vater auf dem Thron und regiert (22,3). Für alle Ewigkeit wird das Lamm der
Mittelpunkt des neuen Universums sein, und zwar das Lamm «wie geschlachtet» (Offb
5,6). Damit wird unterstrichen: das ist Jesus Christus, «das Lamm Gottes,
das die Sünde der Welt» weggenommen hat (Joh 1,29). Es ist kein
Zufall, dass der König der Könige hier Lamm genannt wird. In Johannes 20,27
erfahren wir, dass der Auferstehungskörper von Jesus Christus die Wundmale der
Kreuzigung trägt. Für Gott wäre es doch ein Leichtes gewesen, Ihm einen
Herrlichkeitsleib, frei von Wunden, zu geben. Doch mit diesem Leib fuhr Jesus
Christus in den Himmel auf. Warum? So werden Gottes Erlöste für alle Zeiten, «von
Ewigkeit zu Ewigkeit», daran erinnert, warum sie diese ewige Herrlichkeit
des neuen Universums geniessen dürfen.
Aus Liebe sandte Gott
Seinen Sohn vor 2000 Jahren auf die Erde, der sich selbst erniedrigte und am
Kreuz für die Sünden der Welt starb (Phil 2,6-8). Er trug freiwillig die Strafe
Gottes für Sünder, damit sie, wenn sie glauben, durch Seinen Tod mit dem hochheiligen
Gott versöhnt werden, durch Sein vergossenes Blut gerecht gesprochen werden und
durch Seine Auferstehung ewiges Leben bekommen (Röm 4,25; 5,9-10). An diese Wahrheit
werden die Menschen auch im neuen Universum erinnert werden, wenn sie das Lamm
Gottes von Angesicht zu Angesicht mit den Wundmalen an Seinem Auferstehungskörper
sehen.
Gott der Vater und
das Lamm, auf dem Thron der Herrlichkeit in der neuen Metropole der neuen Erde,
werden das unbestrittene Zentrum des neuen Universums sein. Es herrscht nicht
mehr die Macht der Sünde, sondern die Macht des Höchsten.
Ein neuer Zustand. Wie
wird es im neuen Universum sein, wo Gott selbst mit den Menschen leben wird?
Die erschreckende Nachricht zuerst: Irgendwo wird es ein «Draussen» geben (Offb
22,15), einen Ort, an dem die «Hunde», die Feigen, die Ungläubigen, die mit Gräueln
Befleckten, die Mörder, Hurer, Zauberer, Götzendiener und alle Lügner sind
(Offb 21,8.27; 22,15). Offenbarung 21,8 nennt diesen Ort den Feuersee. Diese
Leute dürfen nicht in das neue Universum und schon gar nicht in das neue
Jerusalem (Offb 21,27; 22,15). Irgendwo wird es also noch den Ort der ewigen
Bestrafung geben.
Es ist
offensichtlich: Im neuen Universum leben nur Erlöste, deren Sünden durch das Blut
Jesu abgewaschen und durch Seinen Tod am Kreuz gesühnt wurden. Denn es gibt keinen
Menschen, der sich nicht schon als Lügner, Feigling oder, zumindest in seinem
Herzen, als Mörder, Hurer oder Götzendiener erwiesen hat. Im neuen Universum
gibt es keine Atheisten, keine Agnostiker, keine Buddhisten, keine Moslems und
keine Juden oder «Christen», die Jesus als Herrn abgelehnt haben. Im neuen
Universum wird man nur durch den Glauben an Jesus Christus mit Gott versöhnte,
gerecht und heilig gesprochene Menschen antreffen.
Das heisst unter
anderem: Die Bewohner des neuen Universums werden keine Bösewichte antreffen.
Wer auf der neuen Erde mit einem anderen spricht, muss keine Angst haben, sein
Gegenüber belüge ihn. Es wird keine Diskussionen über Recht oder Unrecht geben,
niemand wird irgendetwas über die Anbetung und Ehre Gottes stellen. Keiner wird
den anderen betrügen. Niemand wird etwas Böses tun, sagen oder denken. Keiner
wird sich mit dem anderen streiten. Niemand wird mehr irgendjemand hassen.
«Keinerlei
Fluch wird mehr sein» (Offb 22,3). Der Fluch der
Sünde, der auf unserer gegenwärtigen alten Schöpfung ruht, wird im neuen Himmel
und auf der neuen Erde nicht mehr vorhanden sein. Nichts wird kaputt gehen,
vergammeln oder zerfallen. Kein Fluch – keine Sünde. Keine Sünde – kein Tod.
Kein Tod – kein Zerfall. Die Bedingungen werden perfekt sein. Die neue
Schöpfung des neuen Universums wird ewig und tadellos sein. Es wird keine
Tränen, keinen Tod, keine Trauer, kein Geschrei (Streitereien, Prahlereien
usw.) und keinen Schmerz (Verletzungen, Wunden usw.) geben (Offb 21,3-4). Es
wird keine Nacht mehr sein und die Sonne und der Mond sind nicht mehr nötig,
weil Gott selbst die pulsierende Licht- und Lebensquelle der neuen Erde ist
(Offb 21,22-24).
Laut Offenbarung 21,3
werden Menschen in dieser perfekten neuen Schöpfung leben, übrigens zusammen
mit den Engeln (V 12). Hier ist also die Rede von Menschen; nicht von Seelen;
nicht von Geistern. Was ist der Mensch? Eine Einheit aus Leib, Seele und Geist
(1.Thess 5,23; vgl. Spr 20,27; Röm 8,10; 1.Kor 5,3; 7,34).
In der neuen
Schöpfung leben reale Menschen mit realen Körpern. Die an Christus Gläubigen
haben die Hoffnung, eines Tages in Sündlosigkeit aufzuerstehen (1.Kor 15;
1.Thess 4,13ff.). Alle Erlösten werden von der Sünde befreite Auferstehungsleiber
erhalten: Der «Leib der Niedrigkeit» jedes Gläubigen wird umgestaltet
«zur Gleichförmigkeit mit seinem (Jesu) Leib der Herrlichkeit»
(Phil 3,20-21). Warum? Weil die Erlösten eines Tages in perfekten
Auferstehungskörpern in einem perfekten auferstandenen Universum mit ihrem
perfekten auferstandenen Herrn unter perfekten Bedingungen leben werden!
Der Prophet Daniel
verrät, dass die Menschen auferstehen werden; die einen «zu ewigem Leben» und
die anderen «zur Schande, zu ewigem Abscheu» (Dan 12,2-3). Die
einen erhalten Auferstehungskörper für die ewige Verdammnis, die anderen für
das ewige Paradies. Auf der neuen Erde werden erlöste, auferstandene, verherrlichte
Menschen leben. Sie werden dann sein wie die Engel Gottes im Himmel (Mt 22,30).
Und so vielfältig und unterschiedlich Gott die Menschen geschaffen hat, so
vielfältig und unterschiedlich werden die Menschen im verherrlichten Zustand
sein, wenn sie das «Bild des Himmlischen» (1.Kor 15,49) tragen und
geistliche bzw. himmlische Leiber haben. Denn die Auferstehung der Erlösten
bedeutet nicht Gleichschaltung aller Erlösten, sondern eine individuelle Verwandlung
und Verherrlichung jedes einzelnen Erlösten (1.Kor 15,35-49). Genauso wie Jesus
einen individuellen Auferstehungsleib hat, an dem Seine Wunden noch zu sehen
sind (Joh 20,27), so werden auch die Erlösten einen individuellen Auferstehungsleib
erhalten (Phil 3,20-21).
Diese erlösten
Menschen im neuen Universum werden Gottes Volk sein (Offb 21,3). Manche
Übersetzungen sagen auch «Völker». Es liegt am Übersetzer, welche Variante er
treffender findet. Denn der Gesamtzusammenhang von Offenbarung 21-22 lässt die
Lesart «Völker» durchaus zu: Offenbarung 21,12 erwähnt nämlich die «zwölf
Stämme der Söhne Israels» und die Verse 24 und 26 sprechen von
«Nationen» bzw. «Heidenvölker» (in der Mehrzahl). Es scheint, als werde selbst
im ewigen neuen Universum noch zwischen Israel und den Nationen unterschieden.
Somit ist es nicht abwegig anzunehmen, dass es auf der neuen Erde nach wie vor
verschiedene Völker geben wird, die alle dem einen Gott dienen werden. Warum sollte
die Linie nicht fortgesetzt werden, die im Tausendjährigen Reich auf der sündigen
Erde angefangen hat? Doch in der Ewigkeit wird sie ohne Sünde sein!
Wer sagt, Gott werde
im neuen Universum auf Vielfalt verzichtet? Kein Mensch ist wie der andere.
Kein Erlöster ist wie der andere. Wir sind alle verschiedene Glieder mit verschiedenen
Aufgaben, Nationalitäten und Charakteren an einem Leib, dem Leib Christi. Die Verherrlichung
unseres eigenen Leibes wird ja nicht unseren Charakter, sondern unsere
Schwachheit und Sündhaftigkeit auslöschen. Paulus erklärt, dass Gott «aus einem
Blut jede Nation der Menschen gemacht (hat), damit sie auf dem
ganzen Erdboden wohnen» (Apg 17,26). Die Menschen bestehen aus einem Blut.
Es gibt keine höheren oder niederen Rassen. Und doch hat Gott aus einem Blut
verschiedene Nationen gemacht. Spricht etwas dagegen, dass diese Vielfältigkeit
auch in der neuen Schöpfung vorhanden ist?
Gemäss Offenbarung
21,24 werden die Nationen wandeln – da ist also Bewegung im neuen Universum.
Die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit und ihren Reichtum in das neue
Jerusalem bringen. Man wird also in die neue Hauptstadt ein- und ausgehen
können. Ausserdem werden die Bewohner des neuen Universums Gott einerseits dienen
(Offb 22,3) und andererseits werden sie mit Ihm «herrschen von Ewigkeit zu
Ewigkeit» (Offb 22,5). Sie werden offenbar auch essen können (Offb 22,2; vgl.
Offb 19,9; Mt 26,29).
Was auch immer das
alles bedeuten mag – Folgendes können wir festhalten: Im neuen Universum wird
es Hierarchien, Reichtümer, Tätigkeiten, Kultur, Essen und Arbeit geben. Und
das alle wird ewig dauern. Der Prophet Daniel bestätigt für die Erlösten, wahrscheinlich
sind damit alle Erlösten aller Zeitalter gemeint: «Aber die Heiligen der
höchsten Örter werden das Reich empfangen und werden das Reich
besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten» (Dan
7,18). Wenn der Herr Jesus sagt, dass wir uns Schätze im Himmel sammeln sollen
(Mt 6,20), dass viel vom Osten und vom Westen im
Reich des Himmels mit Abraham, Isaak und Jakob
zu Tisch sitzen werden (Mt 8,11) und dass der
treue Knecht einmal über viel gesetzt werden wird (Mt 25,21), dann dürfen wir das durchaus
wörtlich nehmen (vgl. 2.Kor 5,10). Zweifellos
ist das neue Universum der Ort, wo es Leben
im Überfluss gibt (vgl. Joh 10,10); es ist der Ort, wo Gott «den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns (…) in Christus Jesus» erweisen wird (Eph 2,7) – und
das «von Ewigkeit zu Ewigkeit» (Offb 22,5).
Gott der
Allmächtige, der «der Anfang und
das Ende» ist, verspricht: «Ich mache
alles neu» (Offb
21,5). «Diese Worte sind gewiss und
wahrhaftig» (V 6). Freuen Sie sich darauf, dass Gott alles neu machen wird? Glauben Sie,
dass es einen neuen Himmel und eine neue Erde
geben wird? Glauben Sie, dass dies besser sein
wird als das Schönste, was Sie sich jetzt
vorstellen können?
König
David wusste um das Leben in Gottes
Gegenwart und sagt: «Fülle von Freuden
ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in
deiner Rechten immerdar» (Ps 16,11). Uns
erwartet das Leben, und zwar im Überfluss.
Dies hat der Herr schon vor tausenden Jahren
verheissen. Und «der Herr zögert die
Verheissung nicht hinaus, wie es einige
für ein Hinauszögern halten, sondern er
ist langmütig euch gegenüber, da er
nicht will, dass irgendwelche verloren
gehen, sondern dass alle zur Busse
kommen» (2.Petr 3,9).
Diese
Langmut, Geduld, Liebe und Barmherzigkeit
Gottes zeigen sich auch in den letzten beiden
Kapiteln der Bibel. Gott will nicht den Ort
der Verdammnis füllen, sondern das
wiederhergestellte Paradies mit Menschen wie
Sie und mich bevölkern. Gott macht ein
unerhört grosszügiges Angebot: «Ich will
dem Dürstenden aus der Quelle des Wasser
des Lebens geben umsonst» (Offb 21,6).
Hier sehen wir die unbeschreibliche Liebe und Herrlichkeit Gottes. Sein Angebot steht. Jesus Christus hat am Kreuz von Golgatha alles für Sie vollbracht. Er hat die Erlösung vollständig sichergestellt. Vom Wasser des Lebens umsonst zu nehmen, bedeutet, dass
Sie, wie schuldig Sie vor Gott auch sein
mögen, jetzt vollkommen gerecht gesprochen und
schuldlos vor Ihm stehen können, weil der Herr
Jesus für Sie schon alle Sünden am Kreuz gesühnt hat. Sie können vom Wasser des Lebens umsonst nehmen – durch Gottes überströmende Gnade und den Glauben an den Herrn Jesus Christus (Eph 2,1-10).
Der
wichtigste Scheitelpunkt in der Geschichte
ist das Kreuz. Das Kreuz ist der Ort des
Austausches. Dort hat Christus Ihre sündhafte Ungerechtigkeit und Ihre Untauglichkeit für das neue Universum auf sich genommen, um Ihnen im Gegenzug Seine vollkommene Gerechtigkeit und Tauglichkeit zu geben (2.Kor 5,21; Röm 5,15-19). Am Kreuz entscheidet sich, wer die grossartigen Verheissungen (Eph 3,6) und die Ewigkeit auf der neuen Erde geniessen darf (Ps 37,29).
Sind Sie
bereit, wenn der auferstandene Herr
Jesus Christus wiederkommt, um alle
Verheissungen zu erfüllen? Freuen Sie sich
darauf? Und spornt diese Erwartung Sie dazu an, ein Leben «in heiligem
Wandel und Gottseligkeit» (2.Petr 3,11) zu führen?
Ihr Erlöser wird Ihnen eine Herrlichkeit
geben, wie Sie sich diese jetzt noch nicht
einmal in Ihren kühnsten Träumen ausmalen
können. Und Der, «der diese Dinge bezeugt,
spricht: Ja, ich komme bald». Da kann unsere Reaktion nicht
anders lauten als: «Amen; komm, Herr
Jesus!» (Offb 22,20).
Von René Malgo