02.09.2012

Ein Blick auf die Letzten Tage


Haben Sie sich je gefragt, wie wohl die «grosse Wolke von Zeugen» (Hebr 12,1) über unsere heutige Welt denken würde? Würden diese Zeugen die Welt von oben betrachten, dann würden sie feststellen, dass der Schlussstein der Menschheit – Humanismus und Materialismus – rapide Gestalt annimmt: die Globalisierung der Menschheit, das «666»-System wird sichtbar. Sie wären bestürzt darüber, dass die Menschheit abermals durch die Vision eines neuen Turms zu Babel vergiftet ist und sagt: «Wir wollen uns einen Namen machen und unser Schicksal selbst in die Hand nehmen!» (vgl. 1.Mo 11,4). Am meisten aber wäre diese Wolke von Zeugen wohl betrübt zu sehen, wie viele vermeintliche Christen durch verführerische, aber falsche Versprechen und die Sorgen der jetzigen Zeit vollkommen verblendet sind.
Aus der groben Perspektive weltweiter Langzeittrends betrachtet, wird eine geschichtliche Entwicklung der Menschheit offenkundig, die die Bibel schon seit Langem prophezeit hat. Das System des «Tieres», das auch die Zahl 666 symbolisiert, ist wahrscheinlich schon in unserer Zeit wirksam, und zwar direkt vor unseren Augen. Eines Tages, wahrscheinlich bald, wird der Antichrist dieses Weltsystem anführen und dazu benutzen, die ganze Welt zu unterdrücken. Die reine Gemeinde der Gläubigen muss sich über dessen Kommen keine Sorgen machen. Diese Gemeinde – die Gemeinde von Philadelphia – wird vor dieser Zeit bewahrt werden. Christus sagt zu Philadelphia: «Weil du das Wor vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen» (Offb 3,10).
Auch wenn dieses buchstäbliche Verständnis der Schrift eine tröstliche Interpretation bieten mag, spricht es doch nicht von der jetzigen Zeit, sondern vielmehr von der künftigen Trübsal. Andererseits ist der heutige Zustand der Welt für Christen absolut trügerisch. Dies ist ein Schlüsselmerkmal endzeitlicher Zustände. Die Bibel spricht von vielen Opfern und Verlusten zu jener Zeit. Wir erinnern uns, dass Christus prophezeit hat, es werde kaum noch Glauben auf Erden geben, wenn Er wiederkommt (Lk 18,8). Warum? Manche werden wegen der Habgier und dem verführerischen Reichtum vom Glauben abirren; andere werden Finten und Wirtschaftskrisen zum Opfer fallen (Mt 24,12; Lk 21,34; 2Tim 3,1-7). Beides kann uns zum Verhängnis werden, sei es selbst- oder fremdverschuldet. In welcher Situation wir uns auch befinden mögen, wir werden hartgesotten sein müssen, um eine zufriedene und friedfertige Gesinnung beizubehalten.
Doch in jeder Herausforderung liegt auch eine Chance. Wir können an das denken, was Petrus sagt. Wir haben Grund zur Freude, denn unser Kampf ist nur von kurzer Dauer, und dann erwartet uns der ewige Lohn, der wahrer Reichtum ist: «Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen … wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit» (1.Petr 1,6-9).
Von Wilfred J. Hahn