26.09.2012

Die Magog-Persien Allianz

„Du Menschenkind, richte dein Angesicht auf Gog, der im Lande Magog ist und der Fürst von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage gegen ihn und sprich: ‘So spricht Gott der HERR. Siehe, ich will an dich, Gog, der du Fürst bist von Rosch, Meschech und Tubal! Siehe, ich will dich herumlenken und dir einen Haken ins Maul legen und will dich ausziehen lassen mit deinem ganzen Heer, mit Ross und Mann, die alle voll gerüstet sind; und sie sind ein grosser Heerhaufe, die alle kleine und grosse Schilde und Schwerter tragen. Du führst mit dir Perser, Kuschiter und Libyer, die alle Schild und Helm tragen, dazu Gomer und sein ganzes Heer, die vom Hause Togarma, die im Norden wohnen, mit ihrem ganzen Heer, ja, du führst viele Völker mit dir.‘“ (Hesekiel 38:3-6)


Immer mal wieder gibt uns die Schrift kurze Einblicke, welche übernatürlichen Mächte hinter den irdischen Thronen stehen. Jesaja 14:3, Hesekiel 28:12, Daniel 10:13, 20 und Daniel 12:1 sind Beispiele dafür. Wenn diese übernatürlichen Mächte als Könige bestimmter Länder bezeichnet werden wie z. B. bei Jesaja 14 und Hesekiel 28, heist das, dass Gott damit den Satan meint. Wenn die Macht hinter dem Thron als Fürst bezeichnet wird, dann ist damit ein Untergebener Satans gemeint.

Vor einigen Jahren kam ich zu der Überzeugung, dass Gog eine dieser übernatür-lichen Mächte ist, vielleicht Satans Gegenstück zu dem Erzengel Michael, der auch als Engelfürst bezeichnet wird (Daniel 10:13) und der für die Verteidigung Israels verantwortlich ist (Daniel 12:1). Ein Rückblick auf Genesis 10 zeigt, dass Gogs Name dort nicht im Geschlechtsregister auftaucht, er ist auch nirgendwo unter den weiteren Nachkommen zu finden, aber Gott scheint ihn gut zu kennen.

Auf der anderen Seite erscheint Magog in Genesis 10 als der zweite Sohn von Jafet und Bruder von Meschech und Tubal. Die meisten Gelehrten glauben, dass Magog das moderne Russland repräsentiert, während Meschech und Tubal in der Nähe der östlichen Türkei liegen und alle darin übereinstimmen, dass mit Persien der heutige Iran gemeint ist.

Während wir in der Vergangenheit eher die heutigen Gebiete der anderen Nationen näher betrachtet haben, die im Hesekiel 38-Szenario mitwirken, möchte ich mit diesem Artikel den Fokus auf die enger werdende Beziehung zwischen den beiden Schlüsselfiguren Magog (Russland) und Persien (Iran) richten.

Einige Gelehrte meinen, dass, wenn der Herr eine Gruppe von Ländern auflistet, Er das oft in absteigender Reihenfolge macht, dass also die Wichtigsten zuerst aufgeführt werden. Wenn das so ist, dann ist es von grosser Bedeutung, dass Persien zuerst in der Reihe der Länder aufgeführt wird, die Magog und seinen Brüdern bei dem bevorstehenden Angriff auf Israel helfen werden.

Der schlafende Bär erwacht

Nachdem sich Russland als Mitspieler auf der Weltbühne zurückgemeldet hat, ist der Mittlere Osten mit einbezogen worden. Es begann mit der Vereinbarung, dem Iran bei dem Bau von Atomreaktoren zu helfen, zu angeblich friedlichen Zwecken. Nach zahlreichen Verzögerungen durch westliche Einwände ist der Busher-Reaktor nun in Betrieb genommen worden. Er ist der erste von ursprünglich 10 solcher vereinbarten und angekündigten Atomanlagen. Dabei hat sich Russland unentwegt gegen jeden militärischen Widerstand, der das iranische Atomprogramm stoppen wollte, gestellt und plant nun den Bau eines zweiten Atomreaktors in Busher.

Dann gab es die russische Entscheidung, Teile der Schiffsflotte im Schwarzen Meer in das östliche Mittelmeer zu verlegen, um damit den sowjetischen Stützpunkt in Tartus an der syrischen Küste mit seiner Präsenz zu verstärken.

Gerade erst hat Russland die Bemühungen der syrischen Regierung unterstützt, die inneren Unruhen, die das Land ergriffen haben, niederzuschlagen. Bei zwei unter-schiedlichen Gelegenheiten hat die russische Delegation im UN-Sicherheitsrat ein Veto eingelegt, um Bewegungen zu bekämpfen, die als „gegen die Interessen der syrischen Regierung gerichtet“ wahrgenommen werden. Da auch der Iran die sy-rische Regierung unterstützt, sind diese drei Länder eng miteinander verbunden und widerstehen gemeinsam dem weltweiten Druck, der sich für einen Regimewechsel in Syrien ausspricht und damit einem Ende der dortigen Gewalt.

Während ich dies schreibe, hat Debkafile berichtet, dass Kofi Annan, der frühere Chef der UN und jetzige Vermittler im syrischen Konflikt einen Plan vorgelegt hat, der vorsieht, Russland und den Iran an der Spitze einer „Kontaktgruppe“ zu bevollmächtigen, das Problem durch Verhandlungen mit dem syrischen Präsidenten Assad zu lösen. Die Vereinbarungen würden Sicherheitsgarantien für ihn, seine Familie und Mitarbeiter beinhalten, als Gegenleistung für seinen Rücktritt. (Nach unbestätigten Berichten hat Assad mittlerweile 6 Millionen Dolar für sich nach Moskau transferiert, wo er wahrscheinlich Asyl findet, wenn es denn so weit kommt.) Laut Debkafile wurde dieser Plan vorher durch die Obama-Regierung gebilligt in der Hoffnung, dass der Iran dadurch gezwungen würde, sich in den kommenden Verhandlungen über sein Atomprogramm etwas mehr zu bewegen, obwohl er noch keinerlei Anzeichen dafür hat erkennen lassen.

Der Gedanke hinter diesem Plan ist, dass nur Russland und der Iran, weil sie Syrien die ganze Zeit über unterstützt haben, den notwendigen Einfluss auf Assad haben, um ihn vom Rücktritt zu überzeugen. Jeder andere Schritt würde einen militärischen Einsatz erfordern, den jedoch jeder verzweifelt zu verhindern versucht. Bislang hat sich der Iran geweigert, sich auf dieses beispiellose Anerbieten einzulassen. Tatsächlich hat er damit gedroht, die ganze nächste Verhandlungsrunde abzusagen, nachdem Hillary Clinton ihn davor gewarnt hatte, in der nächsten Verhandlungssitzung nicht ohne konkrete Vorschläge zu erscheinen.

Das ist ein ganz schönes Schlamassel, in das ihr uns diesmal hineingezogen habt

Diejenigen, die sich mit den biblischen Prophetien auskennen, sehen hierin eine bemerkenswerte Abkehr von vergangenen Prinzipien. Es ist das erste Mal überhaupt, dass die USA einer feindlichen Regierung erlauben, die Führung in Sachen Sicherheit im Mittleren Osten zu übernehmen. Die USA haben immer ihre Führungsposition behauptet, um Israels Interessen zu wahren. Sollte dieser Plan nun gelingen, werden Russland und der Iran eine mächtige, sogar vorherrschende Rolle einnehmen und Syriens Zukunft bestimmen, da sie als „Kontaktgruppe“ tatsächlich an der Spitze von Syriens neuer Regierung stünden. Kein denkender Mensch wird ernsthaft erwarten, dass Russland und der Iran das Assad-Regime durch eines ersetzen werden, das Israel gegenüber toleranter wäre.

Tatsächlich wird eher das Gegenteil der Fall sein. Dazu kommt, dass Russland und der Iran dann eine direkte Kontrolle über die syrische Armee hätten, mit der beide sowieso schon eng verbunden sind. Israels nördliche Grenze würde schnell noch unsicherer werden als sie es heute schon ist. Debkafile berichtete auch, dass die Türkei die syrischen Rebellen nicht länger unterstützt, sondern sich hinter Moskau stellt in der Hoffnung, selbst Teil der „Kontaktgruppe“ zu werden. Damit würde dann die dritte Macht von Hesekiel 38 auf dem Platz Stellung beziehen.

Die konventionelle Auslegung bestand immer darin, dass die Invasion von Magog erst dann stattfindet, wenn es absolut sicher ist, dass die USA weder intervenieren noch einen Vergeltungsschlag führen werden. Vermutungen darüber, wie es dazu kommen könnte, gingen immer von irgendeiner terroristischen Erpressung wie z. B. einem atomaren Angriff aus, oder davon, dass die Entrückung der Gemeinde eine lähmende Wirkung auf die USA haben würde.

Aber auch ohne dass eines dieser Dinge geschieht, sind die USA im Moment erkennbar schwächer als in der Vergangenheit, doch habe ich noch keinen gehört, der davon ausgeht, dass wir beiseite treten und Israels Feinden erlauben sollten, solch einen Vorteil zu gewinnen. Egal, ob Kofi Annans Vorschlag letztlich angenommen wird oder nicht, hat sich die Tür für solch eine Möglichkeit geöffnet. Ich frage mich, wie sich Israel dabei fühlt.

Wir sollten genau beobachten, wie sich dies alles bei den Vereinten Nationen weiter entwickelt, denn obwohl der Iran dieses Angebot zurückgewiesen hat, ist dieses Thema noch lange nicht gestorben. Leute, die sich mit diesen Dingen auskennen, wissen, dass in jeder Verhandlung der erste Schritt in der Zurückweisung des Angebotes der Gegenseite besteht. Sie wissen auch, dass derjenige, der am standhaftesten zu bleiben scheint, gewöhnlich den grössten Vorteil aus der Sache zieht. Für mich sieht es bis jetzt so aus, als ob das der Iran ist. Die USA sprechen zwar davon, sich alle Optionen offen zu halten, aber wir handeln so, als ob wir alles tun würden,  um zu einer Übereinkunft zu kommen, selbst wenn dadurch ein wichtiger Bundesgenosse gefährdet wird. Durch die Billigung eines einseitigen Angebotes ohne jegliche Zugeständnisse von der anderen Seite, ja sogar ohne einen Anhaltspunkt dafür, dass überhaupt Zugeständnisse gemacht werden können, wird ganz klar solch ein Eindruck erweckt.

Wie so viele vor ihm, könnte auch dieser Plan wie fallende Blätter vom Herbstwind hinweg gepustet werden, aber falls er verwirklicht wird, kann man sich keinen entscheidenderen Schritt hin zur Invasion durch Magog vorstellen. Man kann die Schritte des Messias fast schon hören.

Von Jack Kelley