„Du Menschenkind, richte dein Angesicht auf Gog, der im Lande Magog ist
und der Fürst von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage gegen ihn und sprich:
‘So spricht Gott der HERR. Siehe, ich will an dich, Gog, der du Fürst bist von
Rosch, Meschech und Tubal! Siehe, ich will dich herumlenken und dir einen Haken
ins Maul legen und will dich ausziehen lassen mit deinem ganzen Heer, mit Ross
und Mann, die alle voll gerüstet sind; und sie sind ein grosser Heerhaufe, die
alle kleine und grosse Schilde und Schwerter tragen. Du führst mit dir Perser,
Kuschiter und Libyer, die alle Schild und Helm tragen, dazu Gomer und sein
ganzes Heer, die vom Hause Togarma, die im Norden wohnen, mit ihrem ganzen
Heer, ja, du führst viele Völker mit dir.‘“ (Hesekiel 38:3-6)
Immer mal wieder gibt uns die Schrift kurze Einblicke, welche
übernatürlichen Mächte hinter den irdischen Thronen stehen. Jesaja 14:3,
Hesekiel 28:12, Daniel 10:13, 20 und Daniel 12:1 sind
Beispiele dafür. Wenn diese übernatürlichen Mächte als Könige bestimmter Länder
bezeichnet werden wie z. B. bei Jesaja 14 und Hesekiel 28, heist das, dass Gott
damit den Satan meint. Wenn die Macht hinter dem Thron als Fürst bezeichnet
wird, dann ist damit ein Untergebener Satans gemeint.
Vor einigen Jahren kam ich zu der Überzeugung, dass Gog eine dieser
übernatür-lichen Mächte ist, vielleicht Satans Gegenstück zu dem Erzengel
Michael, der auch als Engelfürst bezeichnet wird (Daniel 10:13) und der
für die Verteidigung Israels verantwortlich ist (Daniel 12:1). Ein
Rückblick auf Genesis 10 zeigt, dass Gogs Name dort nicht im
Geschlechtsregister auftaucht, er ist auch nirgendwo unter den weiteren
Nachkommen zu finden, aber Gott scheint ihn gut zu kennen.
Auf der anderen Seite erscheint Magog in Genesis 10 als der
zweite Sohn von Jafet und Bruder von Meschech und Tubal. Die meisten Gelehrten
glauben, dass Magog das moderne Russland repräsentiert, während Meschech und
Tubal in der Nähe der östlichen Türkei liegen und alle darin übereinstimmen,
dass mit Persien der heutige Iran gemeint ist.
Während wir in der Vergangenheit eher die heutigen Gebiete der anderen
Nationen näher betrachtet haben, die im Hesekiel 38-Szenario mitwirken,
möchte ich mit diesem Artikel den Fokus auf die enger werdende Beziehung
zwischen den beiden Schlüsselfiguren Magog (Russland) und Persien (Iran)
richten.
Einige Gelehrte meinen, dass, wenn der Herr eine Gruppe von Ländern
auflistet, Er das oft in absteigender Reihenfolge macht, dass also die Wichtigsten
zuerst aufgeführt werden. Wenn das so ist, dann ist es von grosser Bedeutung,
dass Persien zuerst in der Reihe der Länder aufgeführt wird, die Magog und
seinen Brüdern bei dem bevorstehenden Angriff auf Israel helfen werden.
Der schlafende Bär erwacht
Nachdem sich Russland als Mitspieler auf der Weltbühne zurückgemeldet
hat, ist der Mittlere Osten mit einbezogen worden. Es begann mit der
Vereinbarung, dem Iran bei dem Bau von Atomreaktoren zu helfen, zu angeblich
friedlichen Zwecken. Nach zahlreichen Verzögerungen durch westliche Einwände
ist der Busher-Reaktor nun in Betrieb genommen worden. Er ist der erste von
ursprünglich 10 solcher vereinbarten und angekündigten Atomanlagen. Dabei hat
sich Russland unentwegt gegen jeden militärischen Widerstand, der das iranische
Atomprogramm stoppen wollte, gestellt und plant nun den Bau eines zweiten Atomreaktors
in Busher.
Dann gab
es die russische Entscheidung, Teile der Schiffsflotte im Schwarzen Meer in das
östliche Mittelmeer zu verlegen, um damit den sowjetischen Stützpunkt in Tartus
an der syrischen Küste mit seiner Präsenz zu verstärken.
Gerade
erst hat Russland die Bemühungen der syrischen Regierung unterstützt, die
inneren Unruhen, die das Land ergriffen haben, niederzuschlagen. Bei zwei
unter-schiedlichen Gelegenheiten hat die russische Delegation im
UN-Sicherheitsrat ein Veto eingelegt, um Bewegungen zu bekämpfen, die als „gegen
die Interessen der syrischen Regierung gerichtet“ wahrgenommen werden. Da
auch der Iran die sy-rische Regierung unterstützt, sind diese drei Länder eng
miteinander verbunden und widerstehen gemeinsam dem weltweiten Druck, der sich
für einen Regimewechsel in Syrien ausspricht und damit einem Ende der dortigen
Gewalt.
Während
ich dies schreibe, hat Debkafile berichtet, dass Kofi Annan, der frühere Chef
der UN und jetzige Vermittler im syrischen Konflikt einen Plan vorgelegt hat, der
vorsieht, Russland und den Iran an der Spitze einer „Kontaktgruppe“ zu
bevollmächtigen, das Problem durch Verhandlungen mit dem syrischen Präsidenten
Assad zu lösen. Die Vereinbarungen würden Sicherheitsgarantien für ihn, seine
Familie und Mitarbeiter beinhalten, als Gegenleistung für seinen Rücktritt.
(Nach unbestätigten Berichten hat Assad mittlerweile 6 Millionen Dolar für sich
nach Moskau transferiert, wo er wahrscheinlich Asyl findet, wenn es denn so
weit kommt.) Laut Debkafile wurde dieser Plan vorher durch die Obama-Regierung
gebilligt in der Hoffnung, dass der Iran dadurch gezwungen würde, sich in den
kommenden Verhandlungen über sein Atomprogramm etwas mehr zu bewegen, obwohl er
noch keinerlei Anzeichen dafür hat erkennen lassen.
Der Gedanke
hinter diesem Plan ist, dass nur Russland und der Iran, weil sie Syrien die
ganze Zeit über unterstützt haben, den notwendigen Einfluss auf Assad haben, um
ihn vom Rücktritt zu überzeugen. Jeder andere Schritt würde einen militärischen
Einsatz erfordern, den jedoch jeder verzweifelt zu verhindern versucht. Bislang
hat sich der Iran geweigert, sich auf dieses beispiellose Anerbieten
einzulassen. Tatsächlich hat er damit gedroht, die ganze nächste
Verhandlungsrunde abzusagen, nachdem Hillary Clinton ihn davor gewarnt hatte,
in der nächsten Verhandlungssitzung nicht ohne konkrete Vorschläge zu
erscheinen.
Das ist ein ganz schönes Schlamassel, in das ihr
uns diesmal hineingezogen habt
Diejenigen,
die sich mit den biblischen Prophetien auskennen, sehen hierin eine bemerkenswerte
Abkehr von vergangenen Prinzipien. Es ist das erste Mal überhaupt, dass die USA
einer feindlichen Regierung erlauben, die Führung in Sachen Sicherheit im
Mittleren Osten zu übernehmen. Die USA haben immer ihre Führungsposition
behauptet, um Israels Interessen zu wahren. Sollte dieser Plan nun gelingen,
werden Russland und der Iran eine mächtige, sogar vorherrschende Rolle
einnehmen und Syriens Zukunft bestimmen, da sie als „Kontaktgruppe“ tatsächlich
an der Spitze von Syriens neuer Regierung stünden. Kein denkender Mensch wird
ernsthaft erwarten, dass Russland und der Iran das Assad-Regime durch eines
ersetzen werden, das Israel gegenüber toleranter wäre.
Tatsächlich
wird eher das Gegenteil der Fall sein. Dazu kommt, dass Russland und der Iran
dann eine direkte Kontrolle über die syrische Armee hätten, mit der beide
sowieso schon eng verbunden sind. Israels nördliche Grenze würde schnell noch
unsicherer werden als sie es heute schon ist. Debkafile berichtete auch, dass
die Türkei die syrischen Rebellen nicht länger unterstützt, sondern sich hinter
Moskau stellt in der Hoffnung, selbst Teil der „Kontaktgruppe“ zu werden. Damit
würde dann die dritte Macht von Hesekiel 38 auf dem Platz Stellung beziehen.
Die konventionelle Auslegung bestand immer darin, dass die Invasion von
Magog erst dann stattfindet, wenn es absolut sicher ist, dass die USA weder
intervenieren noch einen Vergeltungsschlag führen werden. Vermutungen darüber,
wie es dazu kommen könnte, gingen immer von irgendeiner terroristischen
Erpressung wie z. B. einem atomaren Angriff aus, oder davon, dass die
Entrückung der Gemeinde eine lähmende Wirkung auf die USA haben würde.
Aber auch ohne dass eines dieser Dinge geschieht, sind die USA im Moment
erkennbar schwächer als in der Vergangenheit, doch habe ich noch keinen gehört,
der davon ausgeht, dass wir beiseite treten und Israels Feinden erlauben
sollten, solch einen Vorteil zu gewinnen. Egal, ob Kofi Annans Vorschlag
letztlich angenommen wird oder nicht, hat sich die Tür für solch eine
Möglichkeit geöffnet. Ich frage mich, wie sich Israel dabei fühlt.
Wir sollten genau beobachten, wie sich dies alles bei den Vereinten
Nationen weiter entwickelt, denn obwohl der Iran dieses Angebot zurückgewiesen
hat, ist dieses Thema noch lange nicht gestorben. Leute, die sich mit diesen
Dingen auskennen, wissen, dass in jeder Verhandlung der erste Schritt in der
Zurückweisung des Angebotes der Gegenseite besteht. Sie wissen auch, dass
derjenige, der am standhaftesten zu bleiben scheint, gewöhnlich den grössten
Vorteil aus der Sache zieht. Für mich sieht es bis jetzt so aus, als ob das der
Iran ist. Die USA sprechen zwar davon, sich alle Optionen offen zu halten, aber
wir handeln so, als ob wir alles tun würden,
um zu einer Übereinkunft zu kommen, selbst wenn dadurch ein wichtiger
Bundesgenosse gefährdet wird. Durch die Billigung eines einseitigen Angebotes
ohne jegliche Zugeständnisse von der anderen Seite, ja sogar ohne einen
Anhaltspunkt dafür, dass überhaupt Zugeständnisse gemacht werden können, wird
ganz klar solch ein Eindruck erweckt.
Wie so viele vor ihm, könnte auch dieser Plan wie fallende Blätter vom
Herbstwind hinweg gepustet werden, aber falls er verwirklicht wird, kann man
sich keinen entscheidenderen Schritt hin zur Invasion durch Magog vorstellen.
Man kann die Schritte des Messias fast schon hören.
Von Jack Kelley