25.07.2012

Türkei kontra Israel

Die Meinungen darüber gehen auseinander, in welcher Zeit sich die Prophezeiungen Hesekiels hinsichtlich des Überfalls von Gog aus dem Land Magog auf Israel ereignen werden. Aber da wir gut daran tun, auf das prophetische Wort zu achten (2.Petr 1,19), beobachten wir auch die weltpolitische Lage und können dabei Parallelen zum prophetischen Wort entdecken.
Gog, den viele Ausleger als Russland sehen, führt verschiedene andere Staaten als Feinde Israels mit sich, wozu die Perser (Iran) zählen, die Kuschiten (Äthiopien, evtl. auch der Norden des Sudan?), Put (Libyen), Gomer (im heutigen Armenien gelegen) und das Haus Togarma (Türkei) (Hes 38,2-6).
Tatsache ist momentan, dass sich Russland unter Putin stark auf die Seite des Iran stellt, der Israel mit dem Todesstoss droht. Der iranische Präsident leugnet zwar den Holocaust, droht aber gleichzeitig mit einem neuen. Tatsache ist ebenfalls, dass via Syrien und den (islamischen) Norden des Sudan Waffen für die Feinde Israels in den Nahen Osten geschmuggelt werden. Wie sich Libyen zukünftig entwickelt, ist derzeit offen; so mancher aufmerksame Beobachter befürchtet eher Negatives. Und die Türkei entwickelt sich unter der Regierung Erdogans von einem einstmaligen «Partner» immer mehr zu einem ausgeprägten Feind Israels. Erdogan ist ein überzeugter Vertreter der islamischen Religion, die er unbedingt verbreiten will. Den Botschafter Israels hat er schon vor Monaten des Landes verwiesen. Es hiess, beim letzten türkischen Grossmanöver im April dieses Jahres seien erstmals Kriegsschiffe im Mittelmeer eingesetzt worden, die ein Szenario übten, das die Verteidigung von Förderanlagen für Öl und Gas im Meer umfasste. «Das Land macht (…) Israel, Libanon und Zypern nämlich die Förderrechte für ein gigantisches Öl- und Gasvorkommen im Mittelmeer streitig», hiess es in der TO PIC-Ausgabe von Mai 2012. Dazu berichtete TO PIC weiter: «Die Türkei versucht sich als Grossmacht in der gesamten Nahost Region und auch im islamisch werdenden Nordafrika in Szene zu setzen. Damit die Türkei auf diesem aussenpolitischen Weg weiterkommt, muss sie sich antiisraelisch aufstellen. Und sie tut es zunehmend. Dazu kommt noch der Streit um die Öl- und Gaslagerstätten vor Zyperns und Israels Küste, wobei bisher noch niemand genau weiss, wie ausgedehnt die Lagerstätten im Mittelmeer sind. Fakt ist aber, dass Israel seinen letzten Verbündeten in unmittelbarer Nachbarschaft verloren hat.»
Hesekiel veranschaulicht wenigstens zwei Gründe, warum Gog mit anderen Völkern gegen Israel ziehen wird. Der eine Grund ist, um Beute zu machen: «Um Beute zu machen und Raub zu raffen, wirst du deine Hand an die wieder bewohnten Ruinen zu legen suchen, und an das Volk, das aus den Heidenvölkern gesammelt worden ist, das Vieh und Güter bekommen hat und das den Mittelpunkt der Erde bewohnt» (Hes 38,12).
Ob es hierbei nicht zuletzt auch um die Öl- und Gasvorkommen gehen wird? Doch der tiefere Grund ihres Überfalls ist das Gericht Gottes: «Und ich will dich herumlenken und dich gängeln und dich heraufführen vom äussersten Norden und dich auf die Berge Israels bringen» (Hes 39,2). Ist es möglich, dass die ehemalige Sowjetunion noch für ihre zig-millionen kommunistischen Morde und die Türkei für den Holocaust an den Armeniern zur Rechenschaft gezogen werden? Während Nazi-Deutschland den Krieg verlor, den Führern der Prozess gemacht wurde und die neue Bundesrepublik Wiedergutmachung zahlte, kam es in den erwähnten Ländern zu keiner Korrektur. Die ehemalige Sowjetunion ging mir nichts dir nichts in die GUS Staaten über und bekannte sich mit keinem einzigen Satz zu den Gräueltaten des Kommunismus, und die Türkei leugnet bis heute vehement das Massaker an den Armeniern und zum Teil auch an den Kurden. Werden diese Völker auf die Berge Israels geführt, um dort gerichtet zu werden?
Gott ist ein gerechter Gott, der Sünde vergibt, aber diejenigen richtet, die ihre Schuld nicht eingestehen. Dieser Herr wird zudem für Israel streiten und dafür, dass die Völker erkennen, dass Er allein der wahre Herr ist (Hes 38,23).
Von Norbert Lieth