15.07.2012

Die Heilssicherheit und der Glaube - Teil 3

Wie sicher ist die Erlösung? In dieser Serie soll die Frage nach der Heilssicherheit systematisch untersucht werden. Lesen Sie hier Teil 3.
Die Sicherheit des Heils hängt eng mit der Frage zusammen, wer denn eigentlich für den rettenden Glauben verantwortlich ist. Die Bibel fordert Menschen auf: «Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden …» (Apg 16,31). In der Apostelgeschichte ist immer wieder zu lesen, wie die Verkündiger des Evangeliums zum Glauben und zur Busse aufrufen (u.a. Apg 2; 3; 17; 26). Wenn also der Mensch glauben muss, könnte das dann nicht bedeuten, dass das «Im-Glauben- Bleiben» von ihm selbst abhängig wäre? Immerhin schreibt Paulus, man solle sein «eigenes Heil mit Furcht und Zittern» bewirken (Phil 2,12). Doch die Bibel lehrt unabhängig von den Aufforderungen, dass der Glaube ein Geschenk Gottes ist (Eph 2,8; Phil 1,29; vgl. 2,13). Und so berichtet die Apostelgeschichte denn auch: «… es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan» (Apg 2,41). Wer wurde von wem hinzugetan? Vers 47 gibt die Antwort: «Der Herr aber fügte täglich hinzu, die gerettet werden sollten.» Apostelgeschichte 5,14 und 11,24 sprechen ebenso von «wurden … hinzugetan». Und in Apostelgeschichte 13,48 heisst es: «… und es glaubten, so viele zum ewigen Leben bestimmt waren.»  
Auch wenn wir in der Verkündigung zum Glauben aufrufen, ist es letztendlich Gott, der den rettenden Glauben gibt. Laut Petrus bewahrt Er durch Seine Macht durch Glauben zur Errettung (1.Petr 1,5). Diese mächtige Bewahrung durch Glauben kann Gott nur garantieren, wenn der Glaube auch von Ihm stammt. Davon geht auch Johannes aus, der davon spricht, dass die, die Christus aufnehmen und «an seinen Namen glauben … aus Gott geboren sind» (Joh 1,12-13). Eine Verbindung zwischen «unser Glaube» und «aus Gott geboren» stellt er auch in 1. Johannes 5,4 her. Dort macht er deutlich, dass der rettende Glaube, der die Welt überwindet, von Gott kommt!
Hier drängt sich die Frage auf: Hat der Mensch etwa keine Wahl? Muss er glauben, weil der Glaube von Gott kommt? Und kann er gar nicht glauben, wenn Gott ihm den Glauben nicht schenkt? Die Antwort ist «Jein». Es stimmt: Kein Mensch kann ohne Gottes Zutun einen rettenden Glauben haben (vgl. Joh 6,37.44). Jeder Mensch ist geistlich tot in seinen Sünden (Eph 2,1). Er hat zwar einen Willen, aber dieser sucht naturgemäss niemals Gott (Röm 3,11), sondern immer «den Willen des Fleisches und der Gedanken» (Eph 2,3). Das heisst: Der Heilige Geist muss einen geistlich toten Menschen überführen (Joh 16,8). Darum ist die Predigt des Evangeliums so wichtig; denn durch die Verkündigung von Gottes Wort kommt der Glaube (Röm 10,17). Der Heilige Geist wirkt, wenn Christus verkündigt wird. Ein vom Heiligen Geist Überführter kann den rettenden Glauben annehmen und sich von Gott erwecken lassen (Eph 2,4-6) – oder sein Herz verstocken (vgl. Hebr 3,15; 4,7; 6,4-6; 10,26-27).
Spricht die Bibel vom Glauben, meint sie oft den rettenden Glauben, aber nicht immer (vgl. 1.Tim 4,1). Der Jakobusbrief stellt beispielsweise fest, dass ein Glaube ohne Werke tot ist (Jak 2,17). Ergo kann es auch einen toten, nicht rettenden Glauben geben. «Du glaubst, dass Gott einer ist, du tust recht; auch die Dämonen glauben und zittern» (Jak 2,19). Der rettende Glaube ist an seinen guten Werken zu erkennen (Jak 2,14-26; Eph 2,10).
Wenn Gott es ist, der den Glauben schenkt, dann ist auch klar, wer allein für die Errettung zuständig ist: Gott. «Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme» (Eph 2,8-9).
Der Glaube ist das Mittel bzw. der Zugang zur Errettung. Die Frage ist: Können wir diesen Glauben, der «Gottes Gabe ist», aufgeben? Nicht gemäss 1. Petrus 1,5 (s. oben) oder Epheser 2,10: «Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.»
Der Textzusammenhang macht deutlich, dass Paulus hier nicht die Erschaffung des Menschen meint, sondern die Errettung (Eph 2,1-9). Der Erlöste ist Gottes Werk, «geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken». Kann Gottes Werk etwa durch einen Menschen rückgängig gemacht werden? Nein. Unser Heil ist sicher, weil weder unser Glaube noch unsere Erlösung von uns abhängt, sondern von Gott.
Von René Malgo