20.04.2012

Paulus war für die Vorentrückung

Dies hier soll kein vollständiger Kommentar zu 2. Thessalonicher 2 sein. Stattdessen möchte ich aufzeigen, dass Paulus die Thessalonicher lehrte, dass die Entrückung der Gemeinde den Endzeitgerichten vorausgeht. Betrachten Sie es als eine Ergänzung Ihrer Studien des 1. und 2. Thessalonicher-Briefes.
Die meisten nehmen an, dass Paulus nur 3 Wochen in Thessaloniki verbrachte und in dieser Zeit die Gemeinde gründete und sie über die Errettung und Heiligung, die Dreieinigkeit, die Natur des Menschen und die Zusicherung der Vergebung sowie den Tag des Herrn belehrte. Nachdem er sie verlassen hatte, lehrte er sie weiter durch den ersten Brief, den er im Jahr 51 n. Chr. von Korinth aus geschrieben hatte, und in welchem er sie über die Entrückung informierte (1. Thess. 4:16-17). Kurz danach bekamen sie einen anderen Brief, der von ihm zu sein schien und in dem stand, dass der Tag des Herrn gekommen ist. Sie reagierten mit Furcht und Verwirrung und ersuchten dringende Klärung.
Wir bitten euch aber, ihr Brüder, wegen der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm: Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist, noch durch ein Wort, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Christus schon da. Lasst euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens.“ (2. Thess. 2:1-3).
Aus Paulus’ Antwort geht klar hervor, dass der vorherige Brief eine Fälschung war, geschickt von jemandem, der vorgab, Paulus zu sein und sie damit erschrecken wollte. Das war ihm gelungen. Das griechische Wort für verwirren und beunruhigen meint wörtlich aufwühlen, aufwiegeln und ängstigen. Irgendetwas in dem Brief stand im Widerspruch zu dem, was sie bislang aus seiner Lehre entnommen hatten, und nun waren sie ärgerlich darüber. Aus 2. Thess. 2:1-3 können wir sehen, dass diese Fälschung die Lehre des Paulus über Ereignisse, die allmählich zum Tag des Herrn hinführen, in Frage stellte. Das ist die einzige logische Erklärung für seinen 2. Brief an die Thessalonicher.
Wir müssen beachten, dass Paulus gleich am Anfang das Kommen des Herrn von unserem Ihm-entgegen-gerückt-werden unterschied. Und zwar deswegen, weil es sich hier um zwei verschiedene Ereignisse handelt. Wir kennen nicht die genauen Zeitpunkte, aber wir wissen, dass es sich nicht um ein und dieselbe Sache handelt. Das eine ist, dass Er zurück auf die Erde kommt, während wir aus 1. Thess. 4:16-17 wissen, das das andere sich darauf bezieht, dass wir Ihm in die Luft entgegengerückt werden und in den Himmel auffahren. Das zweite Kommen wird von allen gesehen werden (Matt. 24:30), aber die Entrückung wird ein plötzliches Ereignis ohne vorherige Ankündigung sein (1. Kor. 15:51-52).
Alles, was in der Vergangenheit geschrieben wurde, wurde geschrieben, um uns zu lehren
Dieses Zitat aus Römer 15:4 sagt uns, dass sich Paulus nicht nur an die Gläubigen in Thessaloniki wandte. Er schrieb auch uns. Das sollten wir beachten. Der Tag des Herrn ist ein Ausdruck, der sich immer auf die Endzeit und meistens auf die grosse Trübsal bezieht. Wenn Paulus sie gelehrt hätte, die Entrückung nach der Trübsalszeit zu erwarten, wären sie dann verwirrt und geängstigt gewesen durch den falschen Brief? Nein! Sie hätten dann eher gedacht, dass das zweite Kommen lediglich einige Jahre auf sich warten liesse und viele von ihnen noch leben würden, um es zu erleben.
Der einzige Grund für ihre Furcht und Verwirrung kann nur sein, dass Paulus sie gelehrt hat, dass die Entrückung vor der Trübsalszeit stattfindet. Denn in diesem Fall würde die Aussage, dass der Tag des Herrn gekommen sei, bedeuten, dass sie die Entrückung verpasst hätten und folgerichtig auch nicht gerettet sind. Jetzt können wir nachvollziehen, warum sie verwirrt und furchtsam waren. Wie würden wir uns in solch einer Situation wohl fühlen?
Aus 2. Thess. 2:1-3 können wir auf die Abfolge der Ereignisse schliessen, die zum Tag des Herrn führen. Lassen Sie uns dabei im Auge behalten, dass es in seinen anderen Briefen eine Fülle von Beweisen gibt, die zeigen, dass Paulus die Lehre von einer ewigen Sicherheit im Sinne von „einmal gerettet-immer gerettet“ vertrat. Einige der offensichtlichsten Hinweise darauf sind z.B. Römer 8:38-39; Römer 10:9-10; 2. Korinther 1:21-22; Epheser 1:13-14 und Titus 3:4-7. In all diesen Stellen lehrte Paulus, dass ein wahrer Gläubiger niemals mehr seinen Glauben verlieren kann. Er sagte, dass sich der Herr selbst für unser Erbe verbürgt und uns den Heiligen Geist als ein Unterpfand darauf gegeben hat.
Aber Paulus redete in 2. Thess. 2:3 von einem Abfall, der dem Tag des Herrn vorausgeht. Das griechische Wort, das mit Abfall übersetzt ist, heisst apostasia, von dem das Wort Abtrünnigkeit, Abfall abgeleitet ist. Es bedeutet, dass Menschen etwas verlassen, zu dem sie einst dazugehörten, und aus dem Kontext wird klar, dass damit die Gemeinde gemeint ist. Man kann nicht von etwas abfallen, wenn man nicht vorher dazugehört hat. Aber wahre Gläubige können nicht mehr abfallen. Deshalb muss diese Rebellion oder Abtrünnigkeit in der zurückgebliebenen Gemeinde stattfinden, nach der Entrückung der wahren Gläubigen.
Lassen Sie sich dadurch nicht irre machen. Wir sehen heute überall um uns herum, wie Namenschristen ihre traditionellen Kirchen verlassen, um sich der Emerging-Bewegung anzuschliessen, aber Rebellion ist nicht nur eine Verhaltensweise, sondern auch eine Haltung. Sie finden nicht, dass sie gegen Gott rebellieren. Sie sehen sich selbst als immer noch zur Gemeinde gehörig. Tatsächlich glauben sie, dass sie auf der richtigen Seite stehen und weit davon entfernt sind, von Gott abgefallen zu sein. Sie nennen sich ausdrücklich Nachfolger Christi, nicht nur an Ihn Gläubige,  Täter des Wortes, nicht nur Hörer. Sie sitzen sonntags nicht in den Gemeinden, um die gleichen ermüdenden Botschaften von Sünde und Errettung und die Aufforderung, wiedergeboren zu werden, zu hören. Nein. Sie sind draussen in der Welt und denken, dass sie sie für Jesus verändern.
Diese Advokaten des sogenannten sozialen Evangeliums erkennen nicht, dass es nicht darauf ankommt, was man für den Herrn tut, sondern darauf, was man glaubt, das Er für uns getan hat. Das einzige Werk, das der Herr von uns erwartet, ist, dass wir an den glauben, den Er für uns gesandt hat. (Joh. 6:29). Das heisst, dass wir glauben müssen, dass es Gott wohlgefiel, Seinen Sohn auf die Erde zu senden, damit er für unsere Sünden starb, so dass wir uns dafür entscheiden können, mit Ihm die Ewigkeit zu verbringen (Joh. 3:16). Selbst die rechtschaffenen Werke tausender Leben werden nicht ausreichen, an die Stelle dieses Glaubens zu treten.
Wenn diese Namenschristen schliesslich entdecken, dass wir verschwunden sind, während sie zurückgelassen wurden, dann werden sie gegen Gott rebellieren und auf die andere Seite wechseln. Zu dieser Zeit wird der Antichrist sich selbst als Gott ausrufen, und die Welt wird ihm folgen (Off. 13:8) und sie werden in der ersten Reihe stehen.
Die Endzeit gemäss Paulus
„Der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heisst, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt.“ (2. Thess. 2:4).
Nach der Entrückung und dem Abfallen der Namenschristen in seine weltweite falsche Religion, wird der Antichrist als derjenige offenbart, der er wirklich ist, indem er sich selbst als Gott ausgibt. Denken Sie an die Abfolge, die Paulus gab. Zuerst war der Abfall und dann wird der Mensch der Sünde geoffenbart.
Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muss der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird.“ (2. Thess. 2:7-8).
Hier bestätigt Paulus die Abfolge, in dem er sagt, dass es jemanden gibt, der zurückhält. Nachdem dieser aus dem Weg ist, wird der Antichrist offenbart. Der, der zurückhält, ist der Heilige Geist inmitten der Gemeinde. Nach der Entrückung wird der Heilige Geist aus dem Weg sein, der Abfall wird stattfinden und der Antichrist wird offenbart werden. Diese Dinge können erst passieren, wenn die Gemeinde gegangen ist.
„Ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.“ (2. Thess. 2:9-12).
Wahrscheinlich ist der Antichrist schon als ein grosser Staatsmann und Führer bekannt, aber indem er sich selbst als Gott ausweist, wird er Anspruch auf den Planeten Erde erheben. Dieser Anspruch wird die Grosse Trübsal auslösen (Matt. 24:15-21) und wird durch alle Arten von falschen Wundern begleitet werden, mit denen die betrogen werden, die glauben, die Wahrheit gefunden zu haben. Aber in Wirklichkeit haben sie die Wahrheit zurückgewiesen und die Lüge umarmt. Am Ende der Grossen Trübsalszeit wird der Herr zurückkehren und den Antichristen überwinden und ihn vernichten durch Seine herrliche Erscheinung. Und die, die der Lüge geglaubt haben, werden ebenso umkommen.
In seinen Briefen an die Thessalonicher enthüllt Paulus nicht den genauen Zeitpunkt der Entrückung, sondern stellt sie in einen Zusammenhang mit anderen Ereignissen. Es handelt sich hier vielleicht um eines der Dinge, über die er nicht sprechen durfte (2. Kor. 12 :4). Alles, was wir wissen, ist, dass der Herr aus Gründen, die nur Er kennt, niemals einen genauen Zeitpunkt für die Entrückung gegeben hat. Aber durch sorgfältiges Studieren der entsprechenden Passagen, und indem wir beachten, dass sich die Bibel nicht selbst widerspricht, kann der aufmerksame Gläubige das Gebot beachten, „die Zeiten und Zeitpunkte“ zu erkennen und mit einiger Sicherheit die richtige Abfolge der Ereignisse herzuleiten. Paulus tadelte die Thessalonicher dafür, dies nicht berücksichtigt zu haben (2. Thess. 2:5), und er würde heute die Gemeinde aus dem gleichen Grund noch viel strenger kritisieren.
Von Jack Kelley