09.01.2012

Das «Dennoch des Glaubens», wenn alle Hoffnung des Lebens dahin ist

Wir lesen in Apostelgeschichte 27 von Umständen, die sicherlich keiner von uns so erlebt hat. In diesen wendete Paulus das königliche Wort an und sagte: «Darum liebe Brüder, seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist» (V 25). Vers 20 gibt ein Bild von der Situation, in der sich Paulus befand: «Da aber in vielen Tagen weder Sonne noch Gestirn erschien und ein nicht kleines Ungewitter uns drängte, war alle Hoffnung unsres Lebens dahin.» Wir dürfen nicht vergessen, dass Paulus in diese Lage kam durch sein hingegebenes Leben. Er hatte gebetet, und doch blieb diese Schwierigkeit nicht aus. Man hatte seinen Rat nicht befolgt. In Vers 21 sagte er: «Liebe Männer, man sollte mir gehorcht haben und nicht von Kreta aufgebrochen sein, und uns dieses Leides und Schadens überhoben haben.» Und doch kam er in eine solch schwierige Lage. Alle Hoffnung des Lebens war dahin. Man hatte alles versucht, was getan werden konnte (s. V 15-20). Und in dieser Lage trat Paulus auf und zeigte, wie allmächtig das «Dennoch des Glaubens» ist. Alles schien auseinanderzubrechen, doch Paulus stützte sich auf das gesagte Wort und handelte nach dem «Dennoch des Glaubens» (V 27).
Ist Ihr Lebensschiff dabei, auseinanderzubrechen? Die Ehe ist vielleicht kaputt, das Zerstörerische tut sein unaufhaltsames Werk. Nichts nützt mehr, das Unwetter nimmt überhand, es gibt keine Hoffnung mehr. Sind Sie schon an diesem Punkt angelangt, wo alle Hoffnung dahin ist? Wenn dem so ist, dann gibt es in Ihrem Fall doch noch eine Hoffnung! Wenden Sie das «Dennoch des Glaubens» an; das bedeutet: «Ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist.» Zweihundertsechsundsiebzig Seelen wurden gerettet durch Paulus’ Akt des «Dennoch-Glaubens» (V 37). Es heisst: «Und also geschah es …» (V 44).
Jesus kann immer noch mehr tun als alles, was wir bitten und verstehen können. Er macht uns Mut, «dennoch» zu glauben, auch wenn alles unmöglich aussieht.
Ist Ihre Lage so schlimm, wie wir es hier gesehen haben? Sei es, wie es sei, aber glauben Sie dennoch. «Und also geschah es», was vielleicht niemand der 276 Seelen geglaubt hatte. Aber einer der das «Dennoch des Glaubens» praktizierte, lebte in der Zuversicht, dass sich das gesagte Wort dennoch erfüllen würde. Das ist wahrer Glaube.
Das sehen wir auch im Leben Abrahams: «Und er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war, auf dass er würde ein Vater vieler Völker» (Röm 4,18). Vielleicht fragt sich der eine oder andere, warum all diese Dinge in seinem Leben geschehen müssen. Paulus gibt uns in 2. Korinther 1,9 eine Antwort: «… damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst sollen stellen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.»
Das ist eine Antwort; es gibt jedoch noch eine, und die gibt uns Abraham: «… auf dass er würde ein Vater vieler Völker.»
Das Beispiel des Glaubens hat Einfluss auf unsere Umgebung und unseren Dienst. Paulus wurde durch seinen Glauben ein Werkzeug für 276 Seelen. Wo wir im «Dennoch des Glaubens» stehen, sind wir immer ein Ansporn für den anderen, weiter zu glauben.
Ist Ihnen das Beispiel Abrahams nicht ein Anreiz und eine Herausforderung, doch weiter zu glauben und dieses «Dennoch des Glaubens» zu praktizieren?
«Und er ward nicht schwach im Glauben, sah auch nicht an seinem eigenen Leib, welcher schon erstorben war (weil er schon fast hundertjährig war), auch nicht den erstorbenen Leib der Sara; denn er zweifelte nicht an der Verheissung Gottes durch Unglauben, sondern ward stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wusste aufs Allergewisseste, dass, was Gott verheisst, das kann er auch tun» (Röm 4,19-21).
Glauben Sie! Das «Dennoch des Glaubens» ist, zu glauben, dass das Wort sich dennoch erfüllt. Seien Sie in diesem neuen Jahr doch ein Glaubender wie die Schrift es sagt und Ströme lebendigen Wassers werden von Ihnen ausgehen.
Von Ernst Kraft