06.02.2011

Israel: Das Superzeichen der Endzeit - Teil 2

Weltliche Historiker schreiben die Geschichte normalerweise aus einer anthropozentrischen Sichtweise; das heisst, wie bezieht und zentriert es sich auf den Menschen und seine Entwicklung und seine verschiedenen Errungenschaften in einem abgeschlossenen Universum. Aber die Bibel konzentriert sich auf die historische Erfüllung von Gottes Bundesbeziehung mit der Nation Israel, die zum 1. Kommen des Messias geführt hat und zu Seinem 2. Kommen nach Israel in einer übernatürlichen Art und Weise führen wird, wobei Gott frei und schiedsrichterlich in die Angelegenheiten des Menschen eingreift. In der Tat sagt die Bibel, dass Gott die nationalen Grenzen und demographischen Wohnstätten der Menschen mit der Absicht bestimmt, dass die Kinder Israel im Land Kanaan in einem Gebiet leben können, das ihrer Anzahl perfekt entgegenkommt. 5. Mose 32:8 sagt: Als der Allerhöchste den Heiden ihr Erbe austeilte, als er die Menschenkinder voneinander schied, da setzte er die Grenzen der Völker fest nach der Zahl der Kinder Israels.“
Und alles, was die Bibel bisher über die göttliche Geschichte Israel vorausgesagt hat, hat sich wörtlich erfüllt. Daher ist es nur angemessen und natürlich anzunehmen, dass sich die Prophetien über die Zukunft von Israel ebenfalls wörtlich erfüllen werden. Die Bibelprophetien sagen die Sammlung des jüdischen Volkes in ihrem altertümlichen Heimatland als die Nation Israel als Superzeichen und Voraussetzung für die Rückkehr von Jesus Christus voraus. Das hat am 14. Mai 1948 stattgefunden. Der Rest dieses Artikels wird erforschen und erklären, wie die heutige Nation Israel diese Rolle als das Superzeichen erfüllt, um darauf hinzuweisen, dass das Kommen von Jesus Christus nahe ist und sehr gut in unserer Generation stattfinden könnte.
Die Bibel sagt in 5. Mose 30:1-3 voraus, dass die Rückkehr des Herrn Jesus Christus irgendwann nach der Sammlung und Rückkehr der Juden aus der weltweiten Zerstreuung nach Israel stattfinden wird. Gott hat diese Prophetie durch Mose und die Juden gegeben, unmittelbar bevor sie Gott in das Land Kanaan geführt hat.  Es wird aber geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen werden, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu Herzen nimmst unter all den Heidenvölkern, unter die dich der Herr, dein Gott, verstossen hat, und wenn du umkehrst zu dem Herrn, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst in allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so wird der Herr, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat.“ (5. Mose 30:1-3).
Beachten Sie die Abfolge der Ereignisse dieser prophetischen Ereignisse:
1.)  Gott wird die Juden aus allen Nationen der Welt, wohin Er sie wegen ihres Ungehorsams zerstreut hat, in das Land Israel zurückbringen.
2.)  Während dieser Sammlung wird der Herr selber „zurückkehren“ und die Wiederherstellung von ganz Israel zurück in ihrem Land vollenden.  
Mit anderen Worten: Wenn Gott beginnt, die Juden zurück in ihr Land zu bringen, das Er ihnen gegeben hat, wird Jesus Christus zurückkehren! Der Ausdruck „wird zurückbringen“ wird bei den meisten modernen Bibelübersetzungen weggelassen, da der masoretische Text (auf dem die Mehrheit der modernen Übersetzungen des Alten Testaments basieren) und die Septuaginta (die griechische Übersetzung des hebräischen Alten Testaments) diesen Ausdruck nicht enthalten. Aber die Schriftrollen des Toten Meeres, die etwa 150 Jahre vor der Geburt von Christus geschrieben wurden, enthalten diesen Ausdruck. Die Bibelstelle liest sich folgendermassen: „So wird der Herr, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen und wird zurückkehren und dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat.“ (Martin Abegg, Jr., Peter Flint, and Eugene Ulrich, The Dead Sea Scrolls Bible, p. 187). Daher können wir davon ausgehen, dass dieser Ausdruck im Original enthalten war. Und die Prophetie, die in 5. Mose 30:3 gegeben wird, sagt dann voraus, dass der Herr Jesus Christus zurückkehren wird, wenn die Juden aus der Diaspora in ihr Heimatland zurückkehren. Wenn wir bezüglich der Rückkehr der Juden nach Israel und der darauffolgenden Rückkehr des Herrn nur diese Prophetie hätten, so würde das schon ausreichen, um an Sein Wort zu glauben, dass Er die Juden wieder in Israel sammeln und anschliessend zurückkommen würde. Mit den Worten von Homer Duncan bedeutet das zweifelsohne: „Während Jahrhunderten lagen die Prophetien bezüglich der Sammlung von Israel inaktiv im Wort Gottes. Es gab keinen äusserlichen Hinweis, dass sie erfüllt werden würden, aber sie werden nun vor unseren Augen erfüllt, und das kann nur etwas bedeuten: Das Kommen unseres Herrn ist nahe.“ (Homer Duncan, Israel: Past, Present, Future, p. 16)
Es gab in der Geschichte zwei Zerstreuungen, die kollektiv als Diaspora bezeichnet werden. Die erste Zerstreuung der Juden aus dem Land Israel begann im Jahr 721 v.Chr., als die Assyrer das nördliche Königreich von Israel angriffen und sie wegen ihres Götzendienstes und ihres Ungehorsams gegenüber dem Gesetz von Mose in die Gefangenschaft führten (Jesaja 10:5-7; 2. Könige 17:5-23). Die letzte Etappe dieser Zerstreuung fand im Jahr 586 v.Chr. statt. Zu dieser Zeit belagerten die Babylonier unter König Nebukadnezar Jerusalem und eroberten das südliche Königreich und führten die Juden von Judäa und Jerusalem in eine 70 jährige Gefangenschaft nach Babylon (Jeremia 25:4-12; Daniel 9:1-2; 2. Chronik 36:14-20). Im Jahr 539 v.Chr. hat der persische König Kyrus einen Erlass herausgegeben, der es 50‘000 Juden erlaubt hat, unter der Führung von Esra, Serubabel und Nehemia in das Land Israel zurückzukehren (Esra 1:1-6:22; Nehemia 11:1-13:31). Sowohl der assyrische als auch der babylonische Einmarsch werden als eine einzige Zerstreuung angesehen, und nicht als zwei Verschiedene, da die Hälfte der Nation im Jahr 721 v.Chr. ins Exil kam, und die andere Hälfte im Jahr 586 v.Chr. Aber bevor sie Gott in der ersten Zerstreuung zerstreut hat, hat Er ihnen durch Seine Diener und Propheten eine Warnung nach der anderen gegeben, dass sie ihre ungehorsamen und boshaften Wege verlassen sollen. Israel hat ihre Warnungen des göttlichen Gerichts und des Aufrufs zur Busse nicht beachtet. Weil Er wusste, dass sie verkommen und unwillig waren, zu Ihm zurückzukehren, hat Er sie aus dem Land verschleppen und zerstreuen lassen (Jeremia 5-6, 8:17-27; 2. Chronik 36:14-17).
Die zweite Zerstreuung der Nation kam im Jahr 70 n.Chr., als Titus uns seine römischen Legionen Jerusalem und den Tempel zerstört und niedergebrannt und buchstäblich keinen Stein auf dem anderen gelassen haben, wodurch sich die Prophetien von Micha (Micha 3:12) und Jesus Christus (Matthäus 24:2) erfüllt haben. In der Tat haben Archäologen, die entlang dem südlichen Teils der westlichen Mauer Ausgrabungen durchgeführt haben, einen Haufen dieser originalen Tempelsteine ausgegraben, die abgebrochen Steine der riesigen Steine im Jahr 70 n.Chr. waren; ein altertümliches Zeugnis der Richtigkeit der Prophetie von Jesus und der geschichtlichen Exaktheit des Neuen Testaments. Die Bibel hat nicht nur die Tatsache der Zerstreuung Israels vorausgesagt, sondern auch die Bedingungen, in denen sich die Juden während dieser Zerstreuung befinden würden. Die Juden würden keinen König haben, der auf dem Thron Davids sitzt, noch würden sie einen Tempel in Jerusalem oder ein Priestertum haben, um Opfer darzubringen; und schliesslich würden sie nicht länger Götzen anbeten. Hosea hat diesen zerstreuten Zustand nach 70 n.Chr. vorhergesehen und vorausgesagt, dass die Bedingungen des zerstreuten Israels „viele Tage“ so bleiben werden. In Hosea 3:4 steht: Denn die Kinder Israels werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten, auch ohne Opfer, ohne Bildsäule, ohne Ephod und ohne Teraphim.“ In dieser Prophetie, wie auch in mehreren anderen Prophetien im Alten Testament, werden der Zustand und die Bedingungen Israels während der langen weltweiten Zerstreuung ihrer Nation, die zwischen dem 1. und 2. Kommen des Messias Jesus Christus existiert hat, genau vorausgesagt. Ein genauerer Blick auf den Text in Hosea 3 gibt eine sehr detaillierte Bestätigung davon, wie diese Prophetie von der Zeit des 1. Jahrhunderts nach Christus bis heute erfüllt wird. Diese Periode der jüdischen Geschichte (die bereits seit fast 2‘000 Jahren andauert), wurde von den Juden und säkularen Historikern formell als „die Diaspora“ bezeichnet, und sie wurde im prophetischen Buch von Hosea etwa 750 Jahre vor Christus vorausgesagt.  
In diesem zerstreuten Zustand würde Israel keinen „Fürsten oder König“ haben. Der Thron Davids ist seit dem Jahr 586 v.Chr. bis zum heutigen Tag vakant. Das wird so bleiben, bis Jesus Christus, der Sohn Davids, zurückkommt und nach einer langen Periode der Abwesenheit auf dem davidischen Thron sitzen wird (Hesekiel 31:25-27; Lukas 1:32-33; Apg. 15.14-17). Mit der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n.Chr. und der darauffolgenden Auflösung der levitischen Priesterschaft hatte Israel keine angemessenen Tieropfer mehr, oder einen Tempel, um sie zu opfern. Sie würden nicht mehr länger falsche Götter in Tempeln anbeten, die mit „heiligen Säulen“ gebaut waren, die gewöhnlich gebraucht wurden, um die falschen Götter von Kanaan anzubeten (2. Mose 34.13-14; 5. Mose 7:5). Der „Ephod“ war ein Teil des speziellen Gewandes, das die Hohepriester von Israel trugen und auch göttliche Führung und Leitung gab (3. Mose 8:7; 1. Samuel 23:9-11, 30:7-8). Darum würde Israel ohne zentrale geistliche Führung und Leitung, die der Hohepriester für die Nation gab, über die ganze Welt zerstreut sein. Zudem würden die Juden in der Zerstreuung frei von Götzendienst und der Anbetung von Idolen oder dem „Teraphim“ sein. Die Teraphim-Bilder im altertümlichen Israel waren Götzen im Haushalt, die als Objekte der Anbetung und der verbotenen Praktik der Wahrsagerei gebraucht wurden (1. Mose 31:19,30,32; Richter 18:17,24; 1. Samuel 15:23; 2. Könige 23:24). Wenn man die Prophetie von Hosea bezüglich dem Zustand von Israels Zerstreuung in ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft genau untersucht, kann man mit den Kommentaren von C.I. Scofield bezüglich dieser gleichen Stelle der prophetischen Schrift nur zustimmen: „Diese Voraussage hat sich im Zustand von Israel seit der Zeit von Christus bemerkenswert erfüllt. Zerstreut, ohne politische Einheit unter einem König oder Fürsten, und ohne Durchführung von Opfern seit der Zerstörung des Tempels durch die Römer 70 n.Chr., haben sie trotzdem ihre Identität beibehalten und abgöttische Anbetung von heiligen Steinen oder Götzen vermieden. Kapitel 3 ist eine der klassischen Bibelstellen des Alten Testaments, das die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Israels beschreibt.“  (The New Scofield Study Bible, p. 894).
Von Todd Baker