05.10.2010

Die tödliche Vereinbarung der israelischen Politiker

Das momentan tiefgründigste Thema der Bibelprophetien köchelt am Horizont von Jerusalem, aber es scheint wenig Beachtung zu erhalten, auch nicht von sonst aufmerksamen Prophetieministerien. Es ist der Friedensprozess, den ich damit meine. 
Die israelische Führungsetage befindet sich in einem internen Konflikt, und genauso ist es mit der palästinensischen Führungsetage. Es herrschen Auseinandersetzungen darüber, wie man einen Prozess ausformuliert, der möglicherweise die Möglichkeit bietet, Frieden zwischen Israel und ihren feindlichen Nachbarn herzustellen.
Der folgende Bericht der Haaretz zeigt den internen Kampf der Israelis auf: „Aussenminister Lieberman hat der UNO am Dienstag seinen Entwurf für einen Bevölkerungs- und Landtausch präsentiert, als Teil eines möglichen Friedensvertrages zwischen Israel und den Palästinensern. Gemäss den kontroversen Plänen von Lieberman würde ein Teil der arabischen Bevölkerung von Israel in einen neu geschaffenen palästinensischen Staat umgesiedelt, zum Ausgleich für die Räumung von israelischen Siedlungen in der West Bank. Aber seine Entscheidung, diesen Plan in seiner Rolle als Aussenminister der Generalversammlung zu präsentieren, wird Spekulationen schüren, ob das sein privater Plan ist oder die offizielle Politik der israelischen Regierung, und Netanyahu wird sicherlich internationale Aufforderungen zur Klarstellung erhalten.“
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat den Plänen von Lieberman, wie Frieden erreicht werden sollte, widersprochen. Der Ministerpräsident hat den Plan eines Landtausches des Aussenministers zurückgewiesen und gesagt, dass durch Gespräche mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmoud Abbas möglicherweise innerhalb eines Jahres Frieden zwischen Israel und den Palästinensern erreicht werden kann.
Netanyahu hat gesagt: „Es ist unabdingbar, und ich glaube von voll und ganz, dass es in unserer Macht liegt, innerhalb eines Jahres eine Vereinbarung zu erzielen und die Geschichte des Mittleren Ostens zu verändern.“
Ich habe mit grossem Interesse zur Kenntnis genommen, dass der aktuelle israelische Ministerpräsident ein Anhänger des folgenden Sprichwortes zu sein scheint: „Wenn du mich einmal täuschst, so komme Schande über dich. Wenn du mich zweimal täuschst, so komme Schande über mich.“ Diese Schlussfolgerung basiert auf der Art und Weise, wie er seine erste Amtszeit als jüdischer Ministerpräsident geführt hat, im Vergleich mit seiner jetzigen Vorgehensweise.
In seiner ersten Amtszeit als Ministerpräsident hat Netanyahu zu praktisch jedem kritischen Zeitpunkt an seiner Handlungsweise mit den Feinden Israels festgehalten. Ich glaube aber, dass er gleichzeitig auch einige kritische und kostbare Lektionen gelernt hat: 1.) Er hat gesehen, dass die internationale Gemeinschaft als Ganzes mit jedem seiner eigenen harten Standpunkten immer noch antiisraelischer geworden ist. 2.) Er hat gelernt, wie der arabisch-islamistischen Verstand arbeitet. 3.) Er hat durch seinen ersten Kontakt mit der Unnachgiebigkeit seiner Feinde festgelegt, wie er mit ihnen umgeht, wenn sich die nächsten Gelegenheiten dazu bietet. Er hatte während seinem zweiten Aufstieg zum Ministerpräsidenten die Möglichkeit, seine Vorgänger als Ministerpräsidenten zu analysieren. Und er ist ein schneller Lerner, wie ich gemerkt habe.
Die palästinensischen Strolche, von Yasser Arafat bis heute - genauso wie alle arabischen Führer, die mit israelischen Führern zu tun hatten – sind mit allen Vorschlägen einverstanden, solange es nur den Prozess der Vereinbarung betrifft. Das heisst, dass sie oberflächlich immer einen vernünftigen Anschein machen, wenn der Verhandlungsprozess beginnt, solange sie keine in Stein gemeisselte Vereinbarungen machen müssen, die von den internationalen Parteien, die daran beteiligt sind, bestätigt oder ratifiziert werden können. Wenn dieser Punkt erreicht wird, finden sie einen Grund, um die Verhandlungen abzubrechen. Ein leuchtendes Beispiel davon war, als Arafat die Verhandlungen abbrach, nachdem er etwa 98% von dem bekommen hätte, was die Palästinenser während den Oslo-Gesprächen forderten.
Als Israel nicht bereit war, die ganze Kontrolle über den Tempelberg in Jerusalem an Arafat abzutreten, ist er aufgestanden und hat voller Wut die Gespräche verlassen, trotz der Tatsache, dass er alles andere bekommen hätte, was er verlangt hat. Das zeigt, dass er keinen Frieden wollte. Er wollte die völlige Vernichtung der jüdischen Nation, genauso wie es die Führungen der islamischen Feinde von Israel heute wollen.
Der Prozess von vorgetäuschten Friedensbemühungen ist die Waffe der arabischen Feinde von Israel, wenn die militärische Variante keine Option mehr ist. Sie sind Meister darin, diesen Prozess endlos in die Länge zu ziehen.
Benjamin Netanyahu ist, um es noch einmal zu sagen, ein schneller Lerner. Ich habe das Gefühl, dass er den Prozess des Friedenstiftens auf die gleiche Art und Weise führt, wie ihn die betrügerischen Araber immer geführt haben und es auch jetzt wieder tun. Während sein eigener Aussenminister bereit ist, für die Hoffnung des Friedens Gebiete abzutreten, hat der Ministerpräsident gerade gesagt, dass er den Frieden verhandeln will. Er zieht den Prozess ganz einfach in die Länge und gibt der internationalen Gemeinschaft der Israelhasser dadurch keine negative diplomatische Munition, die sie gegen ihn verwenden könnte. Er ist gegen einen Landtausch als Möglichkeit für den Frieden, weil er weiss, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass ein Friede mit den Menschen zustande kommt, die sich geschworen haben, alle Juden auf der Erde zu ermorden.
Es ist tragisch, aber die Bibelprophetien weisen darauf hin, dass von der israelischen Führung am Beginn der Drangsal (70. Jahrwoche von Daniel) eine ähnliche Methode wie diejenige von Aussenminister Lieberman - und nicht diejenige von Netanyahu - benutzt wird. Gottes Wort sagt, dass eine endzeitliche, israelische Führung einen Bund mit dem „zukünftigen Fürsten“ schliessen wird (Daniel 9:26-27). Dieser Bund wird gemäss Joel 4:2 höchstwahrscheinlich beinhalten, dass die israelische Führung Land aufgibt: Da werde ich alle Heidenvölker versammeln und sie ins Tal Josaphat hinabführen; und ich werde dort mit ihnen ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbteils Israel, weil sie es unter die Heidenvölker zerstreut und mein Land verteilt haben.“  
Gott selber wird alle Nationen nach Armageddon bringen, und teilweise liegt das daran, weil sie das Land geteilt haben, das Er Seinem auserwählten Volk versprochen hat. Das Land-für-Frieden Abkommen, das die endzeitliche, israelische Führung mit dem Antichrist und der Welt eingehen wird, wird sie ins Gericht bringen. Der Friede wird gewisslich ein tödliches Geschäft sein.
„Darum hört das Wort des Herrn, ihr Spötter, die ihr über dieses Volk herrscht, das in Jerusalem ist! Weil ihr sprecht: ‚Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Totenreich gemacht; wenn die überschwemmende Flut daherkommt, wird sie nicht zu uns gelangen; denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns geborgen…‘ (…) Und euer Bund mit dem Tod wird ausser Kraft gesetzt, und euer Vertrag mit dem Totenreich hat keinen Bestand. Wenn die überschwemmende Flut daherfährt, so werdet ihr von ihr zermalmt werden.“ (Jesaja 28:14-15,18).
Ich bin davon überzeugt, dass wir heute sehen, wie der vorhergesagte, tödliche Friedensprozess am Entstehen ist.
Von Terry  James