17.09.2010

Warum die Wiedergeburt von Israel ein Zeichen des Endes ist

Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter treibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dies alles seht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist.“ (Matthäus 24:32-33). 
Viele Prophetiestudenten identifizieren das Gleichnis vom Feigenbaum in Matthäus 24 als ein Hinweis auf Israel. Aber auch wenn der Feigenbaum oft gebraucht wird, um Israel zu symbolisieren, so ist das hier dennoch nicht der Fall.
Der Feigenbaum ist einer der letzten Bäume, der im Frühling zu blühen beginnt. Wenn also die Blätter blühen, dann wissen die Menschen, dass der Sommer nahe ist. Es wird keinen Fehlstart und keine Kälteeinbrüche mehr geben. Es ist nun gewiss, dass der Sommer kommt, und dass er bald kommt. Jesus hat diese Analogie benutzt, um den Menschen, die zu dieser Zeit auf der Erde sein werden, zu sagen, dass Sein Kommen sehr nahe ist, wenn sie sehen, wie diese Dinge zu geschehen beginnen, die Er in Matthäus 24:15 und folgende beschrieben hat. 
Zuvor hat Er ihnen in Matthäus 24 gesagt, dass Kriege und Kriegsgerüchte charakteristisch für dieses Zeitalter sein werden (Matthäus 24:6), und dass die Erdbeben und Hungersnöte, die stattfinden, wie der Anfang der Wehen sein werden, zuerst leicht und selten, dann aber intensiver und häufiger, je näher das Ende kommt (Matthäus 24:7-8). Dann wird es eine Zunahme des Antisemitismus, des Abfalls vom Glauben, der falschen Propheten und der Täuschung geben, und inmitten von alledem wird das Evangelium in allen Nationen verkündet (Matthäus 24:9-14).
Aber wenn sie den Gräuel der Verwüstung sehen, einen Mann, der im Tempel steht und den Menschen sagt, dass er Gott ist, dann werden die Dinge sehr schnell geschehen und der Countdown für die schrecklichste Zeit in der Geschichte der Menschheit wird beginnen. Das ist es, was Er mit dem Blühen des Feigenbaums verglichen hat. Wenn sie das sehen, dann wissen sie, dass Seine Rückkehr gewiss ist und bald erfolgen wird. Das ist die Lektion des Feigenbaums.
Und was jetzt?
Wenn nun der Feigenbaum nicht symbolisch für Israel steht, warum sind wir dann überzeugt, dass die Ereignisse von 1948 den Anfang vom Ende markieren?
Zu allererst brauchen wir nicht die Lektion vom Feigenbaum, um Israel in Matthäus 24 zu platzieren. Wenn Sie diese Bibelstelle aufmerksam lesen, werden sie erkennen, dass Jesus drei glasklare Zeichen gab, dass es vor der Grossen Drangsal eine Generation von Juden geben wird, die nach dem alten Bund gläubig sein werden, und dass Jesus diese Juden angesprochen hat. 
Der erste Hinweis ist der Gräuel der Verwüstung; etwas, das noch nicht geschehen ist, seit Jesus diese Warnung gegeben hat. Man wird ihn an heiliger Stätte stehen sehen (Matthäus 24:15). Das ist der jüdische Tempel; ein Gebäude, das nur existieren kann, wenn Israel das Heilige Land bewohnt.
Der zweite Hinweis ist, dass die Menschen, denen Er sagt, dass sie fliehen sollen, in Judäa sind. Judäa ist der Name des biblischen Landes Israel zur Zeit des ersten Besuchs des Herrn (Matthäus 24:16).
Und ein dritter Hinweis ist, dass sie beten sollen, dass ihre Flucht nicht an einem Sabbat stattfindet (Matthäus 24:20). Nur wachsame Juden wären darüber besorgt, weil sie am Sabbat nur 1‘000 Schritte gehen dürfen, was nicht einmal weit genug ist, um aus der Stadt herauszukommen, geschweige denn in die Berge.
Einige Menschen stellen sich die Frage, wie Israel das Zeichen sein kann, dass die Uhr der Endzeit wieder startet, wenn es in Matthäus 24 nie erwähnt wird. Es stimmt, dass der Herr in der Endzeitrede nie klar gesagt hat, dass Israel aufhören wird zu existieren und dann nach 2‘000 Jahren wiedergeboren wird. Aber genau davon gibt es im Alten Testament deutliche Prophetien. Mose hat das Volk zum Beispiel mindestens zwei Mal deutlich vor den schrecklichen Dingen gewarnt, die geschehen würden, wenn sie den Herrn ablehnen. In 5. Mose 4:25-27 hat er gesagt, dass ihr Ungehorsam dazu führen wird, dass sie der Herr unter alle Nationen zerstreuen wird. Dann hat er in 5. Mose 4:30 gesagt, dass sie in der Endzeit in einer Zeit der Drangsal zum Herrn umkehren und Ihm wieder gehorchen werden.
Und beginnend in 5. Mose 28:15 listet Mose die Katastrophen auf, die über sie kommen würden, kulminierend in den Versen 63 und 64, wo er gesagt hat, dass sie aus ihrem Land vertrieben und unter alle Nationen zerstreut werden, von einem Ende der Erde bis zum anderen. Und wieder hat er gesagt, dass der Herr sie zurückbringen wird, auch wenn sie in das entfernteste Land auf der ganzen Erde verbannt würden (5. Mose 30:4), und dass Er sie wieder wohlhabend machen wird, wenn sie Seinem Bund wieder gehorchen, und dass Er ihre Herzen beschneiden, ihre Feinde vor ihnen hertreiben und wieder Freude an ihnen haben wird. 5. Mose 30:1-10 ist eine deutliche Zusammenfassung der Endzeitereignisse. Sie werden in ihr Land zurückgebracht, ihre Feinde werden verflucht, und ihr Bund wird wieder eingesetzt (Hesekiel 38-39), ihre Herzen werden beschnitten (Sacharja 12:10), und ihre Reichtum wird wieder hergestellt (Jesaja 65:17-25). Diese Abfolge der Ereignisse findet heute statt, genauso wie es Mose gesagt hat, dass es sein wird.
Der Herr hat also bereits bei der Wüstenwanderung die Zerstreuung von Israel und die darauffolgende Sammlung in der Endzeit vorausgesagt. Wegen ihres Ungehorsams würden sie aus ihrem Land vertrieben werden. Nach einer gewissen Zeitperiode würde Er sie zurück bringen. Ihre Rückkehr würde für die ganze Welt ein Zeichen sein, dass das Ende des Zeitalters nahe ist.
Wir haben oben gesehen, dass Israel im Kontext der Endzeitrede bereits im Land und zurück in ihrer alttestamentlichen Bundesbeziehung mit Gott ist. Darum hat Jesus die Wiedergeburt der Nation nicht bei den Zeichen erwähnt, die Er gegeben hat. Das erste spezifische Endzeitzeichen, das Er erwähnt hat, ist der Gräuel der Verwüstung; etwas, das etwa 3 ½ Jahre vor Seiner Rückkehr geschehen wird.
Gibt es noch andere Bibelstellen?
Es gibt noch andere Stellen, an denen die Bibel ebenfalls verspricht, dass die Nation Israel am Ende des Zeitalters wieder in ihrem biblischen Heimatland existieren wird, wie zum Beispiel Hesekiel 36-37.
Beginnend in Kapitel 36 hat Hesekiel von seiner Botschaft des gegenwärtigen Gerichts zu einer Botschaft der zukünftigen Hoffnung gewechselt. Er hat diese Kapitel zu schreiben begonnen, nachdem er erfahren hat, dass Jerusalem den Babyloniern in die Hände gefallen ist und ihre Verwüstung begonnen hat. Nachdem er zuvor gegen die Berge von Israel prophezeit hat (Hesekiel 6), hat er jetzt begonnen, den Bergen Israels Versprechen zuzusprechen. Er hat die Berge daran erinnert, dass er gegen die umliegenden Nationen das Gericht ausgesprochen hat, weil sie versuchen, sie zu besitzen, und weil sie die Städte plündern und lächerlich machen, die auf ihnen wohnen. Hesekiel hat durch den Herrn gesagt:
„Ihr aber, ihr Berge Israels, lasst eure Zweige sprossen und tragt eure Frucht für mein Volk Israel; denn sie sollen bald heimkehren! Denn siehe, ich komme zu euch und wende mich euch wieder zu, und ihr sollt angebaut und besät werden! Ich will viele Menschen auf euch wohnen lassen, das ganze Haus Israel, sie alle; die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden. Ich will Menschen und Vieh auf euch zahlreich machen, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein; ich will euch bevölkern wie in alten Zeiten und euch mehr Gutes erweisen als je zuvor; und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin! Und ich will Menschen auf euch wandeln lassen, nämlich mein Volk Israel; die sollen dich besitzen, und du sollst ihr Erbteil sein und sie künftig nicht mehr der Kinder berauben! So spricht Gott, der Herr: Weil sie zu euch sagen: ‚Du warst eine Menschenfresserin und hast dein Volk der Kinder beraubt!‘“ (Hesekiel 36:8-13).
Auch wenn das nach der babylonischen Gefangenschaft teilweise erfüllt wurde, so wurde das Volk im ersten Jahrhundert nach Christus doch wieder aus dem Land vertrieben, darum konnte die vollständige Erfüllung erst danach beginnen. Zuvor hat Jesaja vorausgesagt, dass es eine zweite Rückkehr geben wird: Und sein Zeitgenosse Amos hat gesagt, dass die Juden nach dieser zweiten Rückkehr nie mehr entwurzelt werden. Das ist also die Rückkehr, nach der wir suchen.
„Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr zum zweitenmal seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übriggeblieben ist, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten, aus Patros und Kusch und Elam und Sinear, aus Hamat4 und von den Inseln des Meeres.“ (Jesaja 11:11).
„Und ich will das Geschick meines Volkes Israel wenden, und sie werden die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, Gärten anlegen und deren Früchte geniessen. Und ich werde sie einpflanzen in ihr Land; und sie sollen aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, nicht mehr herausgerissen werden! spricht der Herr, dein Gott.“ (Amos 9:14-15).
Gemäss der Geschichte hat die zweite Erfüllung offiziell im Jahr 1948 begonnen. Warum hat der Herr das schliesslich getan? Was haben sie getan, damit sie das verdient hätten?
„Darum sprich zu dem Haus Israel: So spricht Gott, der Herr: Nicht um euretwillen tue ich dies, Haus Israel, sondern wegen meines heiligen Namens, den ihr entweiht habt unter den Heidenvölkern, zu denen ihr gekommen seid. Darum will ich meinen grossen Namen wieder heilig machen, der vor den Heidenvölkern entheiligt worden ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt! Und die Heidenvölker sollen erkennen, dass ich der Herr bin, spricht Gott, der Herr, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilig erweisen werde.“ (Hesekiel 36:22-23).
Der Herr hat Seinen Propheten zuerst oft eine pauschale Aussage gegeben, um ein Versprechen zu beschreiben, und danach hat Er ihnen die Details gegeben. Das ist auch der Fall bei der nächsten Aussage von Hesekiel.
„Denn ich will euch aus den Heidenvölkern herausholen und aus allen Ländern sammeln und euch wieder in euer Land bringen. Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut. Und ihr sollt in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein. Und ich will euch befreien von allen euren Unreinheiten, und ich will dem Korn rufen und es vermehren und keine Hungersnot mehr über euch kommen lassen. Ich will auch die Früchte der Bäume und den Ertrag des Feldes vermehren, damit ihr künftig nicht mehr die Schmach des Hungers unter den Heidenvölkern tragen müsst. Dann werdet ihr an eure bösen Wege gedenken und an eure Taten, die nicht gut waren, und ihr werdet vor euch selbst Abscheu empfinden wegen eurer Sünden und wegen eurer Gräuel. Nicht euretwegen werde ich dies tun, spricht Gott, der Herr, das sollt ihr wissen! Schämt euch und errötet über eure Wege, ihr vom Haus Israel!“ (Hesekiel 36:24-32).
Die vollständige Erfüllung dieses Versprechens an Israel ist noch zukünftig. Aber ihr Ausmass ist augenfällig. Gott hat versprochen, dass Israel in ihr biblisches Land zurückgebracht werden wird, etwas, das jetzt im Prozess ist. Dann werden die Juden von allen ihren Sünden gereinigt, sie erhalten ein neues Herz, und der Heilige Geist wird kommen und in ihnen wohnen. (Das ist offensichtlich noch nicht geschehen, weil es nur geschehen kann, wenn jemand wiedergeboren wird.) Dann werden sich die Versprechen des Königreichs zu erfüllen beginnen, und das Volk wird sich an ihre vergangenen, sündigen Wege erinnern und vor sich selbst Abscheu empfinden. Das ist ein weiterer Hinweis des innewohnenden Heiligen Geistes, der sie ihrer Sünden bewusst macht. Das ist die gleiche Art und Weise, wie es auch bei Ihnen und mir geschieht. Wir wussten, dass wir Sünder waren und einen Retter brauchen, als wir das erste Mal zum Altar gingen, aber wir haben das ganze Ausmass der Verderbtheit nicht verstanden, bis wir gerettet wurden und der Heilige Geist begann, uns diese Verderbtheit in ihrer Tiefe zu offenbaren.
Das Tal der Totengebeine
Lassen Sie uns nun Hesekiel 37 betrachten, wo die dramatische Wiedergeburt der Nation in der Vision der Totengebeine vorausgesagt wird.
„Die Hand des Herrn kam über mich, und der Herr führte mich im Geist hinaus und liess mich nieder mitten auf der Ebene, und diese war voller Totengebeine. Und er führte mich ringsherum an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr viele auf der Ebene; und siehe, sie waren sehr dürr. Da sprach er zu mir: Menschensohn, können diese Gebeine wieder lebendig werden? Ich antwortete: O Herr, Herr, du weißt es! Da sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, hört das Wort des Herrn! So spricht Gott, der Herr, zu diesen Gebeinen: Seht, ich will Odem in euch kommen lassen, dass ihr lebendig werdet! Ich will euch Sehnen geben und Fleisch über euch wachsen lassen und euch mit Haut überziehen und Odem in euch geben, dass ihr lebendig werdet; und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin!“ (Hesekiel 37:1-6).
Stellen Sie sich vor, wie Sie in einem Tal stehen, dessen Boden mit Knochen übersät ist. Sie sind ganz zufällig überall verstreut, keiner von ihnen ist mit einem anderen verbunden, sie sind verbleicht und trocken. Es schaut so aus, als ob sie vor einiger Zeit dort ausgekippt und liegengelassen wurden, als ob derjenige, der es getan hat, keinen weiteren Gebrauch mehr für sie hatte.
„Da weissagte ich, wie mir befohlen war, und als ich weissagte, entstand ein Geräusch, und siehe, eine Erschütterung, und die Gebeine rückten zusammen, ein Knochen zum anderen. Und ich schaute, und siehe, sie bekamen Sehnen, und es wuchs Fleisch an ihnen; und es zog sich Haut darüber; aber es war noch kein Odem in ihnen.“ (Hesekiel 37:7-8).
Wie im Traum eines Trickzeichners beginnen sich die Knochen langsam zu erheben und zusammenzufügen, von den Füssen aufwärts, um ein Skelett zu bilden, jeder Knochen an seinem richtigen Ort. Sehnen erscheinen und beginnen die Knochen zu verbinden und in Bewegung zu setzen. Muskeln und Fleisch beginnen sie zu bedecken, und schliesslich zieht sich eine Haut darüber, die den Körpern eine vollendete, aber leblose Form gibt.
„Da sprach er zu mir: Richte eine Weissagung an den Odem; weissage, Menschensohn, und sprich zum Odem: So spricht Gott, der Herr: Odem, komme von den vier Windrichtungen und hauche diese Getöteten an, dass sie lebendig werden! So weissagte ich, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie, und sie wurden lebendig und stellten sich auf ihre Füsse — ein sehr, sehr grosses Heer.“ (Hesekiel 37:9-10).
Der Atem, der ihnen Leben gibt, kommt von den vier Winden, die symbolisch gebraucht werden, um eine souveräne Handlung Gottes zu repräsentieren. Das sagt uns, dass sie, obwohl sie jetzt lebende Geschöpfe sind, den Geist Gottes noch nicht besitzen. Das wird später kommen, wie wir sehen werden. Das Volk wird zuerst im Unglauben gesammelt, eine weltliche Nation. Das können wir an ihrem heutigen Zustand sehen. Sie wurden nach einer 2‘000 jährigen Absenz durch eine souveräne Handlung Gottes zurückgebracht, aber sie sind noch kein Volk mit einem Bund. Das ist es, was Gott gemeint hat, als Er gesagt hat, dass es nicht sein wird, weil sie es verdient haben, sondern weil Er es versprochen hat.
„Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: ‚Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns!‘ Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich will eure Gräber öffnen und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufbringen, und ich will euch wieder in das Land Israel bringen; und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufbringen werde. Und ich werde meinen Geist in euch legen, und ihr sollt leben; und ich werde euch wieder in euer Land bringen; und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin. Ich habe es gesagt und werde es auch tun! spricht der Herr.“ (Hesekiel 37:11-14).
Beachten Sie, dass der Herr Hesekiel anweist, zum ganzen Haus Israel zu sprechen. Es gibt keine verlorenen Stämme. Die vollständige Erfüllung der Prophetie der Totengebeine erfordert zwei weitere Dinge, die nur Gott tun kann. Er muss Seinen Geist in sie legen, und Er muss die Gläubigen der Vergangenheit aus den Gräbern heraufbringen. Sein Geist wird kommen, wenn sie bereit sind, Ihn als den Messias anzunehmen, den sie vor langer Zeit umgebracht haben. Sacharja hat gesagt, dass das während ihrer letzten Zeit der Prüfung am Ende des Zeitalters geschehen wird.
„Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgiessen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen.“ (Sacharja 12:10).
Daniel 12:1-2 sagt, dass das Volk von Daniel am Ende der Grossen Drangsal aus ihren Gräbern kommen wird, die einen zum ewigen Leben, und die anderen zur ewigen Schmach und Schande. Das ist die erste Erwähnung in der Bibel von zwei Auferstehungen; eine für die Gläubigen, und eine für die Verdammten. Die Juden, die zum Leben auferweckt werden, werden während des 1‘000 jährigen Friedensreiches in Israel wohnen, das ist die endgültige Erfüllung von Hesekiel 37:13. Von Offenbarung 20:11-15 lernen wir, dass die Auferstehung der Verdammten 1‘000 Jahre später beim Gericht vor dem grossen weissen Thron stattfinden wird.
Wann wird das geschehen?
Es ist also klar, dass die Endzeit begonnen hat, als Israel 1948 wieder eine Nation geworden ist. Die Zeugnisse von Mose, Jesaja, Amos, Hesekiel und anderen bestätigt das. Aber wie lange wird es dauern? Erinnern Sie sich daran, dass die Jünger Jesus gefragt haben: „Was wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein?“ (Matthäus 24:3). Dass uns der Zeitpunkt des Beginns gegeben wird, beantwortet die Frage noch nicht vollständig. Wir müssen den Zeitpunkt des Endes ebenfalls wissen. Der Herr hat deutlich gemacht, dass das Zeichen Seines 2. Kommens nach der grossen Drangsal erscheinen wird (Matthäus 24:30). Dann hat Er gesagt: „Diese Generation wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.“ (Matthäus 24:34).
Es gibt drei mögliche Ansichten zu der Aussage „diese Generation”. Einige glauben, dass es sich auf die Generation bezieht, die gelebt hat, als Jesus dies gesagt hat. Ihre Behauptung ist, dass sich alle Prophetien der Endzeitrede bis 70 n. Chr. erfüllt haben. Ich sehe nicht, wie diese Ansicht mit einer wörtlichen Interpretation der Bibel vereinbar ist. Es ist allerhöchstens eine teilweise Erfüllung, was die Tatsache bestätigen würde, dass es eine völlige Erfüllung in der Endzeit geben wird. Andere benutzen eine zweite Bedeutung für das griechische Wort, dass mit „Generation“ übersetzt wurde. Sie sagen, dass es sich auf die jüdische Rasse bezieht. Für sie sagt dieser Vers, dass das jüdische Volk nicht von der Erde verschwinden wird, bis sich alle Endzeitprophetien erfüllt haben. Auch wenn es linguistisch möglich ist, so ist diese Interpretation jedoch nicht wirklich ein legitimes Zeichen. Es ist nicht die Existenz der jüdischen Rasse, die wichtig ist, es ist die Existenz der Nation Israel. Ohne Israel könnten sich die Endzeitprophetien ganz einfach nicht erfüllen. Dadurch bleibt noch die dritte Alternative, nämlich dass Jesus von der Generation gesprochen hat, die am Ende des Zeitalters am Leben ist. Aber auch das ist kein angemessenes Zeichen, solange nicht der Ausdruck „dies alles“ hinzugefügt wird, womit Jesus alles gemeint hat, was nach der Wiedergeburt der Nation Israel folgt.
Denken Sie einen Augenblick darüber nach. Als Jesus gesagt hat: „Diese Generation wird nicht vergehen“, hat Er sich auf die Lebensspanne von einer Generation von Menschen bezogen, womit Er in der Tat gesagt hat, dass sich alle Endzeitzeichen innerhalb der Lebensdauer von den Menschen erfüllen werden, die am Leben sind, wenn alles beginnt. Gemäss Psalm 90:10 und Jesaja 23:15 ist das eine 70 jährige Zeitperiode. Aus einem zeitlichen Standpunkt können die Zeichen, die Jesus in Matthäus 24 aufgelistet hat, in zwei Gruppen aufgeteilt werden, von denen keine dieses Kriterium erfüllen. Wir haben die generellen Zeichen von Matthäus 24:4-14, die entweder charakteristisch für das gesamte Zeitalter oder von unbestimmter Länge sind (wie die Geburtswehen). Und wir haben die spezifischen Zeichen von Matthäus 24:15-31, die alle innerhalb von 3 ½  Jahren stattfinden. Warum würde Jesus sagen, dass alle diese Dinge innerhalb einer Lebensspanne stattfinden werden, wenn Daniel bereits gesagt hat, dass ihre Dauer 3 ½   Jahre (Daniel 12:7) ist? Es macht keinen Sinn. Es gibt nur ein Endzeitzeichen, dass dieses Kriterium erfüllt, und das ist die Wiedergeburt der Nation Israel.
Israel wurde 1948 offiziell wieder zu einer Nation. Wenn dieses Ereignis einen 70 jährigen Countdown zum 2. Kommen und dem Ende des Zeitalters begonnen hat, dann sollte die zunehmende Anzahl von Vorhersagen in der säkularen Welt von kommenden sozialen und wirtschaftlichen Unruhen, elektromagnetischen Stürmen und anderen Naturkatastrophen, kombiniert mit Kriegen an verschiedenen Orten, für uns nicht überraschend kommen. Wir können die Schritte des Messias schon beinahe hören.
Von Jack Kelley