17.09.2010

Gottes Stadt: Der Taumelkelch der Völker

„Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum, und auch über Juda wird es kommen bei der Belagerung Jerusalems. Und es soll geschehen an jenem Tag, dass ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen werde; alle, die ihn heben wollen, werden sich gewisslich daran wund reissen; und alle Heidenvölker der Erde werden sich gegen es versammeln.“ (Sacharja 12:2-3). 
Die Stunde der Erlösung Israels naht mit grossen Schritten, deshalb will der Teufel anstelle der Erlösung die «Endlösung» Israels herbeiführen – gleicherweise ahnte er wohl vor 1948 (Staatsgründung), dass Gott mit Seinem Volk einen wichtigen Schritt in Richtung Erlösung tun wollte, und so wollte er vorher die Endlösung durch die Nazis herbeiführen.
Jerusalem ist die Stadt des grossen Königs, und Satan hat nicht mehr viel Zeit, aber einen grossen Zorn. Bei seiner «Endlösung» geht es um drei wesentliche Schritte:
1. Zunächst versucht er es durch die Feindschaft der Nachbarn Israels (die arabischen Staaten): «Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum …»
2. Eigenartigerweise versucht er es auch im Zusammenhang mit Juda selbst: «Auch über Juda wird es kommen …» Wird hier nicht prophetisch die Politik Israels mit den Nachbarn und Todfeinden Israels beschrieben? Juda (die derzeitige Regierung Israels) sorgt mit dafür, dass Jerusalem zum Taumelbecher wird. Auch wenn Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen härteren Kurs als seine Vorgänger einschlägt, sind Israels Friedensbemühungen aus eigener Kraft und die Verbündung mit Todfeinden ein Schlag gegen den Frieden Gottes, den Er durch Seinen Messias bringen will. «Und sie heilen den Bruch der Tochter meines Volkes oberflächlich und sagen: Friede, Friede! – und da ist doch kein Friede! Sie werden zuschanden, weil sie Gräuel verübt haben.» (Jer 6,14-15). Den wahren Frieden kann Israel nur durch den Messias bekommen, alles andere ist oberflächlich!
3. Am Ende versucht es der Satan durch alle Heiden (Nationen): «Alle Heidenvölker der Erde werden sich gegen es versammeln.» Zu jenem Zeitpunkt wird die Entrückung schon geschehen sein und die Heere des Antichristen sich vor Jerusalem versammelt haben. Der Feind konzentriert sich auf Jerusalem, weil es die «Stadt des grossen Königs» ist (Mt 5,35).
Der Teufel versucht mit allen Mitteln, die Wiederkunft Jesu zur Errichtung Seines Reiches auf Erden zu verhindern. Daher rührt der verzweifelte Versuch, zunächst durch die Nachbarn (arabische Welt) und dann durch alle Völker (antichristliches Weltreich) das jüdische Volk zu vernichten und alle Hebel in Bewegung zu setzen, um seine Rückkehr ins verheissene Land – der Ort der Wiederkunft des Messias – zu verhindern. Durch die Rückkehr der Juden in das Land und die Stadt wird der Weg bereitet für Den, der da kommen soll.
Die Bibel verheimlicht nicht, dass es zu einem letzten schrecklichen Krieg kommen wird, wobei «im ganzen Land zwei Drittel» vernichtet und die Hälfte der Stadt eingenommen werden wird (Sach 13,8-9; 14,2-3). Aber gerade in dieser letzten grossen bevorstehenden Trübsal Israels, wird das Volk zu seinem Herrn schreien. Seine Hilfe wird nicht ausbleiben. Alle Nationen werden an der Jerusalemfrage scheitern, sie werden sich daran wund reissen.
Es gibt eine Begebenheit im Buch Daniel, wo Jerusalem zum Taumeltrank Babylons wurde. In Daniel 5 veranstaltete der «König Belsazar … für seine tausend Gewaltigen ein grosses Mahl und trank Wein vor den Tausend» (V 1). Belsazar und seine Verbündeten hatten Jerusalem erobert. Dann gab er den gotteslästerlichen Befehl: «man solle die goldenen und silbernen Gefässe herbeibringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte, damit der König samt seinen Gewaltigen, seinen Frauen und seinen Nebenfrauen daraus trinken könne» (V 2). «Da wurden die goldenen Gefässe herbeigebracht, die man aus dem Tempel, aus dem Haus Gottes in Jerusalem, weggenommen hatte» (V 3). Doch nun, nachdem er das getan hatte, wurden Belsazar die Gefässe aus dem Heiligtum Jerusalems zum Taumeltrank und zur Vernichtung: «Im selben Augenblick erschienen Finger einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand des königlichen Palastes, sodass der König die schreibende Hand sah» (V 5). Das war die letzte Stunde für das babylonische Reich. Wenn Satan am Ende Jerusalem antastet, kommt es zur letzten Stunde für das Reich dieser Welt. Dann wird der Herr wiederkommen und für Israel streiten.
Von Norbert Lieth