22.09.2010

Ein Randthema?

Ich fühle zunehmend, dass schlechte Winde für Israel wehen. Der jüdische Staat wird an allen Fronten bedroht, und die Meisten  dieser Bedrohungen konnten wir erwarten. Die PLO, ausländische Diplomaten, verschiedene Terrorgruppen weltweit, Diktatoren wie Hugo Chavez … das sind offensichtliche Schurken. Sie verdienen dieses Label. Aber die Bedrohung, die mir am meisten Sorgen macht, ist diejenige, die von der Gemeinde kommt. Das Thema selber ist kontrovers, und auch teuflisch, weil viele von denjenigen, die Israel ablehnen, verneinen, dass sie es tun! 
Ich habe mich kürzlich mit einer Person getroffen, die ich seit längerer Zeit kenne, ein solider Christ. Diese Person hat gesagt, dass ich mir wegen meiner Unterstützung für Israel eine Zielscheibe auf meinen Rücken gemalt habe. Diese Person hat darauf hingewiesen, dass ich auch andere Personen, die mir nahestehen, da mit hineingezogen habe. Das hat mir gar nicht gefallen. Fünf Minuten vor diesem Gespräch hätte ich gesagt, dass diese Person ganz auf meiner Seite steht. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Einen Tag später hat mir ein Freund ein E-Mail geschickt und gesagt, dass er an einer Konferenz war, an der ein Verfechter des christlichen Glaubens behauptet hat, dass die Eschatologie und die Endzeit ein „Randthema“ seien. Das führt dann natürlich auch zu dem Konzept, dass die Juden für Gott keine Bedeutung mehr haben. Das ist übrigens keine erfundene Behauptung; Millionen von Christen glauben an die Ersatztheologie, und die Anstrengungen, um Israel und die Juden zu untergraben, nehmen verschiedene Formen an.
Die Ersatztheologie bringt sonderbare Bettgenossen hervor. Araber, die den Westen hassen, können sich bei diesen nützlichen Idioten vom Westen, von der Gemeinde, einhaken. Diejenigen, die sich selber evangelikale Pfarrer/Leiter nennen, sind zunehmend bereit, die langjährige Haltung der Mehrheit anzunehmen, dass Israel das Hindernis für den Frieden im Mittleren Osten ist.
Es ist schade, dass nicht mehr landesweit bekannte christliche Leiter die Zunahme der Ersatztheologie in der amerikanischen Gemeinde bekämpfen. Die Anstrengungen, die Juden, Israel und ihre christlichen Unterstützer an den Rand zu drängen, sind erschreckend.
Eines der Probleme in Bezug auf die bibelprophetischen Lehren in der heutigen Zeit – und dadurch auch in Bezug auf Israel – ist, dass die Prophetielehrer in gewissem Mass nicht mehr glaubwürdig sind. Das ist teilweise ihr Fehler, aber grösstenteils sind andere daran schuld, wie zum Beispiel die höhnischen Bemühungen von Leuten wie Brian McLaren, die die Prophetielehrer und die Prophetiestudenten als engherzig und theologisch falsch liegend bezeichnen.
Auf der anderen Seite haben sich zu viele Prophtielehrer vom Kern wegbewegt und entweder Daten für die Rückkehr von Jesus Christus festgelegt, oder sehr nahe dran sind, ein Datum zu setzen. Solche Daten, die wie wir alle wissen gekommen und gegangen sind, führen dazu, dass immer weniger Menschen wachsam sind. Das ist jedoch ironisch, da die Zeichen, die besagen, dass wir in der Zeit leben, die die Bibel als Letzte Tage beschreibt, gewaltig sind. Wenn wir am Thema Israel und der wunderbaren, vorhergesagten Prophetie in Bezug auf das Wunder des modernen jüdischen Staates dranbleiben würden, würden sich mehr Menschen fragen, wo wir heute im Lauf der Geschichte stehen.
Das ist es: Fokussieren Sie sich auf die Wiedergeburt von Israel und die wunderbaren Versprechen an die Juden, die der Herr gehalten hat, hält und halten wird … und Menschen aus allen Lebenslagen werden beginnen, wachsam zu sein und in Betracht zu ziehen, dass die Bibel vielleicht doch wahr und der ultimative Führer für das Leben ist, und nicht ein staubiges, veraltetes Buch in der Ecke. 
Wir müssen nur ein Foto von dieser Woche betrachten, auf dem sich fünf Männer immer Weissen Haus treffen, um zu verstehen, dass Israel diplomatisch ausgequetscht wird: der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, der amerikanische Präsident Barack Obama, der jordanische König Abdullah, der Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und der ägyptische Präsident Hosni Mubarak. Jeder dieser vier Männer verachtet Israel. Diese Art von Druck führt zum finalen Krieg, der auf Israel zukommen wird, genauso wie es in den Bücher der Propheten beschrieben wird.
Wie jemand sagen kann, dass die klaren Zeichen der Rückkehr unseres Herrn Jesus Christus, inklusive der erstaunlichen Zeichen an Israel, ein Randthema sein können, ist schwer zu verstehen.
Von Jim Fletcher