17.09.2010

Die Herrschaft von Jesus auf dieser Erde

Kehrt Jesus auf diese Erde zurück, um über alle Nationen zu herrschen? Viele Christen auf würden heute „Nein!“ sagen. Sie argumentieren, dass Jesus nie mehr einen Fuss auf diese Erde setzen wird. Sie verneinen die Möglichkeit, dass Jesus nur daran denken könnte, auf diese Erde zurück zu kehren. Nur eine Minderheit glaubt daran. Warum glaubt diese Minderheit daran, dass es eine zukünftige, wirkliche und persönliche Herrschaft von Jesus auf dieser Erde geben wird? Ist es nur Wunschdenken? Oder basiert diese Meinung auf der Bibel? Kann es sein, dass sich die Mehrheit irrt?


Wie Tag und Nacht
Die zwei Standpunkte sind total unterschiedlich. Die Mehrheit glaubt, dass die Geschichte dieser Erde schon bald mit der totalen Zerstörung dieser Erde enden wird. In scharfem Kontrast dazu glaubt die Minderheit, dass die Geschichte dieser Erde mit dem 1'000 jährigen Friedensreich und der 1'000 jährigen Herrschaft von Jesus auf dieser Erde weitergehen wird.
Die Mehrheit glaubt, dass Israel in der Zukunft keine Rolle mehr spielen wird; dass Gott sich für immer von den Juden abgewandt hat. Die Minderheit glaubt, dass Gott die Juden diszipliniert und nur vorübergehend ins zweite Glied gestellt hat; sie glaubt, dass die Zeit in Kürze kommen wird, in der die Kirche aus dieser Welt genommen wird (Entrückung) und sich Gott wieder auf die Juden fokussieren wird und ein grosser Überrest durch Jesus gerettet wird.
Die Mehrheit glaubt, dass diese Erde ihren Dienst erfüllt hat und dass sie verschmutzt und ausgeplündert ist. Sie glauben, dass diese Erde und das ganze Universum aufhören zu existieren, nachdem Gott die Gläubigen zu sich geholt hat. Sie glauben, dass die Christen die Ewigkeit im jetzigen Himmel verbringen werden. Die Minderheit glaubt, dass Gott diese Erde, die ganze Schöpfung, die Pflanzen und die Tiere erretten und erneuern wird. Sie glauben, dass die Erde eines Tages ihre ursprüngliche Perfektion zurück erhalten wird und dass sie die ewige Behausung für die Christen sein wird.

Die Herausforderung, die Wahrheit zu suchen
Ich bin der Meinung, dass die Meinung der Minderheit richtig ist. Es ist meine Absicht zu zeigen, dass uns die Bibel lehrt, dass Jesus zurückkommen wird um zu herrschen. Es war für mich nicht leicht, zu dieser Überzeugung zu kommen. Ich wuchs in einer Kirche auf, die den Standpunkt der oben genannten Mehrheit vertrat. Dieser Standpunkt wurde mir von Jugend an eingehämmert. Der Weg, der mich zum anderen Standpunkt geführt hat, war steinig und schmerzhaft. Er hat mich Freunde gekostet. Er brachte mir Verachtung. Er zwang mich schliesslich dazu, die Kirche zu verlassen, in der ich 30 Jahre meines Lebens verbracht habe. Aber die Belohnung, die man erhält, wenn man der Wahrheit der Bibel folgt, wohin auch immer sie führt, ist immer grösser als die Nachteile, die damit verbunden sind. Jesus hat gesagt, „dass wir die Wahrheit erkennen werden und die Wahrheit uns befreien wird“ (Johannes 8:32). Aber er hat dieses Versprechen an eine Bedingung geknüpft, die vielfach übersehen wird. Im Vers davor hat er gesagt: „Wenn ihr an meinen Worten festhaltet“ (Joh. 8:31). Das ist ein grosses „wenn“. Haben Sie ein offenes Herz, wenn Sie den folgenden Artikel lesen. Legen Sie Ihre bisherige Meinung beiseite und hören Sie auf das, was die Bibel zu sagen hat.

Die biblische Aussage
„Freuen dürfen sich die Auserwählten, die an der ersten Auferstehung teilhaben. Der zweite Tod kann ihnen nichts anhaben. Sie werden Gott und Christus als Priester dienen und tausend Jahre lang mit Christus herrschen.“ (Off. 20:6).
Eines der grossen Missverständnisse, die bei den Christen existiert, ist die Meinung, dass nur in Offenbarung 20 von der irdischen Herrschaft von Jesus gesprochen wird. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein als diese Meinung. Das Neue und das Alte Testament sind voller Referenzen der zukünftigen Herrschaft von Jesus auf dieser Welt. Aber auch wenn die Passage in Offenbarung 20 die einzige Stelle der Bibel wäre, in der über die zukünftige Herrschaft von Jesus auf dieser Erde gesprochen wird, würde ich daran glauben. Gott muss es nicht mehr als ein Mal sagen, damit ich es glaube. Und Gott sagt in Offenbarung 20 ganz klar, dass Jesus auf dieser Erde für 1'000 Jahre regieren wird.

Der Ablauf der Ereignisse
Im Kapitel 19 der Offenbarung kehrt Jesus auf die Erde zurück, um den Antichristen und den falschen Propheten zu besiegen. Dann fesselt er den Teufel für 1'000 Jahre (Off. 20:1-3). Dann beginnt Jesus seine Herrschaft mit seinen Auserwählten. In Offenbarung 20:1-7 spricht Jesus sechs Mal von den 1'000 Jahren. In Vers 4 sagt er, dass die Gläubigen „zusammen mit Christus 1'000 Jahre lang leben und herrschen.“ Könnte eine Botschaft klarer sein? Was muss Gott tun, um die Christen davon zu überzeugen, dass er meint, was er sagt? Muss er diese Nachricht mit blinkenden Neonlichtern in den Himmel schreiben?
Am Ende der Tausend Jahre wird der Teufel freigelassen, um die Menschen zu täuschen (Off. 20:8). Er wird mit der Mehrheit der Menschheit gegen Gott rebellieren und sie werden gegen Jerusalem marschieren, um die Herrschaft von Jesus zu beenden. Offenbarung 20:9 sagt, dass das alles auf der Erde stattfinden wird. Das ist kein Kampf zwischen geistlichen Mächten im Himmel. Die Rebellen, die gegen Jerusalem ziehen, werden durch Feuer vom Himmel vernichtet (Off. 20:9) und der Teufel wird in die Hölle geworfen, wo er Tag und Nacht und für alle Zeiten gequält wird (Off. 20:10).

Ursprung der falschen Lehre
Die Botschaft aus der Offenbarung Kapitel 19 und 20 ist sehr klar. Ein kleines Kind könnte sie ohne weitere Erklärungen verstehen. Es braucht schon eine grosse Vorstellungsgabe, um den wirklichen Sinn dieser Kapitel umzudeuten. Aber genau das ist es, was St. Augustine 400 n. Chr. sehr erfolgreich gemacht hat, als er die amilleniale Interpretation von Offenbarung 20 entwickelt hat. Er tat es, indem er seine Vorstellungskraft walten liess und diese Passage spiritualisiert hat. Er hat Offenbarung 19 als Beschreibung des Kampfes von Jesus am Kreuz interpretiert und Offenbarung 20 als spirituelle Herrschaft von Jesus über diese Erde vom Himmel aus und durch die Gemeinde. Die Fesselung vom Teufel geschah am Kreuz und nicht bei der Rückkehr von Jesus. Augustine hat gesagt, dass die 1'000 jährige Herrschaft von Jesus am Kreuz begann und andauern wird, bis er zurückkommt und die Gemeinde zu sich holt (Entrückung). Das heisst, dass wir uns jetzt im 1'000 jährigen Friedensreich befinden. Das bedeutet auch, dass die 1'000 Jahre, die in Offenbarung 20 sechs Mal genannt werden, nicht wirklich 1'000 Jahre sind. Sondern dass es eher eine symbolische Zahl ist, die für eine unbestimmte Zeitperiode steht.
Diese Interpretation, die dem wahren Sinn widerspricht, wurde sofort von der Katholischen Kirche im Jahre 431 n. Chr. übernommen. Sie ist bis zum heutigen Tag ein katholisches Dogma. Diese Interpretation wurde auch von allen liberalen protestantischen Einrichtungen übernommen. Um es kurz zu machen; diese Sicht der Endzeitereignisse ist heute die Ansicht, die von der Mehrheit der Christen vertreten wird.

Die Falle
Die falsche Interpretation von Offenbarung 19 und 20 führt dazu, dass der wahre Sinn dieser Kapitel verneint wird. Gott weiss, wie man kommuniziert, er kommuniziert gerne. Man braucht keinen Doktortitel und keine aktive Vorstellungsgabe, um sein Wort zu verstehen. Das Buch der Offenbarung beginnt mit den Worten, „diese ist die Offenbarung Jesu Christi…“. Das Wort “Offenbarung” bedeutet enthüllen. Die Absicht des Buchs der Offenbarung ist also die Enthüllung des ultimativen Triumphes von Jesus Christus über den Teufel. Wenn es Gottes Absicht ist, etwas so Bedeutendes zu offenbaren, warum sollte er das mit Codewörtern machen, die ein Mensch nur verstehen kann, wenn er vorher studiert hat. Das macht keinen Sinn.
Die Befürworter der amillenialen Sichtweise antworten, in dem sie sagen, dass die Offenbarung voller Symbole ist. Ja, es gibt eine Menge Symbole in der Offenbarung, aber Symbole haben eine wahre Bedeutung. Der Leser kann die Symbole nicht so interpretieren, wie er gerne mag. Im Übrigen geben die Prophetien, die das erste Kommen von Jesus angekündigt haben, die besten Regeln für die Interpretation der Prophetien über das zweite Kommen von Jesus. Und eine Untersuchung der Prophetien über das erste Kommen von Jesus zeigt, dass diese Prophetien sich genau so erfüllt haben, wie sie vorhergesagt wurden. Nehmen wir zum Beispiel die Prophetie im Buch Sacharja, die besagt, dass Jesus auf einem Esel kommen wird (Sacharja 9:9). Wenn die heutigen Amillenialisten zur Zeit des alten Testaments gelebt hätten, hätten sie sicherlich die wortwörtliche Bedeutung dieser Prophetie verneint. Sie hätten vermutlich gesagt, dass es bedeutet, dass Jesus eine bescheidene Person sein wird. Aber diese Prophetie hat sich so erfüllt, wie sie angekündigt wurde. Jesus ritt auf einem Esel, als er in Jerusalem als König empfangen wurde.
Das Problem einer symbolischen Interpretation der Bibel liegt darin, dass jeder die Bibel dann so interpretieren kann, wie er es gerade will. So wird die wahre Botschaft der Bibel verzerrt und verfälscht.

Die Herrschaft des Teufels geht weiter
Eine andere Fehlinterpretation ist die Annahme, dass Jesus heute über die Nationen der Erde regiert. Diese Annahme ist eine Beleidigung für Jesus. Wenn Jesus regiert, dann macht er einen sehr guten Job. Wir leben in einer Welt voller Ungerechtigkeit, Armut und Terrorismus – um nur einige Krankheiten unseres Planeten zu nennen. Die Bibel sagt, dass wenn Jesus regiert, „niemand Böses tun wird oder Unheil stiften wird und dass das Land von Gottes Erkenntnis erfüllt sein wird.“ (Jesaja 11:9) Ist das heute so? Natürlich nicht!
Petrus sagt uns, dass der Teufel immer noch “wie ein hungriger Löwe um die Herde schleicht, um jemanden zu täuschen.” (1. Petrus 5:8) Im 1. Johannes 5:19 steht, dass die ganze Welt um uns herum vom Teufel beherrscht wird. Dieser Brief wurde lange nach dem Kreuzestod von Jesus geschrieben. Das Kreuz hat das Schicksal des Teufels bestimmt. Er ist ein tödlich verletzter Monarch, der verzweifelt an seinem Königreich hängt. Eines nicht allzu fernen Tages, wenn Jesus zurückkommt, wird er den Teufel entmachten. Der totale Sieg über den Teufel liegt aber noch in der Zukunft.

Der ultimative Triumph von Jesus
Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus die Gewalt über diese Erde zurück gewonnen. Aber er übt sein Herrschaft noch nicht aus. Der Schreiber des Hebräerbriefes sagt, „dass Gott Jesus mit Ruhm und Ehre gekrönt hat uns dass er ihm alle Macht gegeben hat.“ (Hebräer 2:7-8). Aber dann sagt er auch, „dass wir das jetzt noch nicht sehen könne.“ (Heb. 2:8).
Das Kreuz garantiert den totalen Sieg über den Teufel und den ultimativen Triumph von Jesus als „König der Könige und Herr der Herren“ (Off. 17:14). Aber dieser Triumph wird erst stattfinden, wenn Jesus zurückkommt. Jesus wird in der Bibel nicht als der heute regierende König beschrieben. Er wird als Hoher Priester vor dem Thron Gottes beschrieben (Hebräer 8:1). Er ist unser Vermittler. Als er das erste Mal kam, kam er als unser Retter. Jetzt ist er unser Vermittler. Zurückkommen wird er als König. Retter, Hoher Priester und König, das sind die drei Rollen von Jesus; in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.

Offenbarung 19:11 sagt, dass seine anfängliche Absicht der Kampf gegen die Feinde und deren Verurteilung ist. Aber Vers 16 offenbart, dass seine definitive Absicht die Herrschaft als „König der Könige und Herr der Herren“ sein wird. Lange bevor die Offenbarung geschrieben wurde hat der Prophet Sacharja dieselbe Offenbarung gemacht. Er sagte, dass Jesus bei seiner Rückkehr die Nationen vernichten wird, die gegen ihn rebellieren und dass er danach der Herr über die ganze Erde sein wird (Sacharja.14:9).

Die Bibel sagt also ganz deutlich, dass Jesus zurückkommen wird, um auf dieser Erde zu herrschen.